Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen,
fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine
Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr
wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen
vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben,
keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen
des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 11 - Ausblick auf die Zukunft (letzter Teil)
...Q: Was hast du vor, von jetzt an zu tun?
M:
Ich denke, ich möchte einfach weitermachen, bis ich sterbe, bis zum
Tod, mit all meinem Leben. Krachen und Brennen, jede einzelne Sekunde,
jeden einzelnen Tag. Tun, was ich mit all meiner Macht tun kann. Ich bin
kein Gott und ich sage „Ich will die Welt rocken“, aber ehrlich, ich
weiß nicht, wie weit ich gehen kann. Ich bin kein Wahrsager, ich werde
es nie wissen wenn ich es nicht probiere, ich glaube, dass ich es
schaffen kann. Und wie ich bereits zuvor sagte, die Aufregung die aus
dem Unbekannten kommt, ist größer, und das ist, was mich antreibt. Aber
du weißt, zumindest der Fakt das ein japanischer Musiker rauskam und
kämpfte, schwindet und wird irgendwann zu Staub. Wenn dieser Pfad den
Weg für zukünftige Generationen lenken kann... Aber bis dahin muss ich
es weiter versuchen. Ich bin erst 30 geworden, aber wenn ich 40 oder 50
werde, weiß ich nicht wie die Welt sich entwickelt hat, aber ich werde
weiter machen, die Gitarre zu spielen. Und es hat zu etwas in der
Zukunft zu führen. Ich glaube nicht, dass ich für immer die Position
eines Gitarrenhelden einnehme. Wir sind schließlich doch nur ein kleiner
Teil auf dieser Welt, und sind Teil eines Kreislaufs, sind Teil eines
Uhrwerks, ich muss tun was auch immer ich tun kann. Um genauer zu sein,
will ich meine Gitarre nehmen und in die Welt hinaus gehen, um dann
allen zu sagen, dass es mir leid tut und dass ich sie alle liebe.
(lächelt)
Q: Du hast 2 Kinder. Hat das irgendwas verändert?
M: Ja. Das hat so vieles verändert.
Q: Wieso?
M:
Nur die Art der Dinge, über die wir schon geredet haben und auch, dass
deine Zukunft selbst weitergeht. Im Grunde wächst deine Zeit die du hast
doppelt, weil jemand mit deiner DNA... Ja, ein Kind mit deiner DNA lebt
weiter, selbst nach deinem Tod. Es ist, als würde deine Zukunft eine
längere Zeitspanne bekommen. Und deine Verantwortung in Richtung Zukunft
wächst ebenfalls mehr, und deine Verantwortung gegenüber den Aktionen
die du tust ebenso.
Q: Ich will dich was fragen. Du hast Kinder
und deine Verantwortung wächst. Also fängst du an, Dinge für diese
Kinder zu tun oder dich um deinen Lebensunterhalt zu sorgen. Dieses
Pflichtgefühl wächst und wächst. Was sind deine Gefühle darüber? Zum
Beispiel, da ist etwas was du tun willst, aber diesen Pfad weiter zu
verfolgen wird zu einem Hindernis, ein Hindernis bei der Versorgung
deiner Kinder und deiner Familie. Die meisten durchschnittlichen
Menschen denken täglich über solche Dinge nach. Aber was ist mit dir,
Miyavi?
M: Ich habe dieses Gefühl auch. Aber auch so verfolge ich
meine Träume. Und ich habe eine Frau, Familie, Eltern, welche mich
unterstützen und mich anfeuern, diese Träume zu verfolgen. In anderen
Worten, sie sind diejenigen, die es möglich machen. Gut, du weißt nie
was mal passieren wird, aber in diesem Verlauf, wenn ich wirklich
entscheiden müsste, Ich würde es vorziehen, die Kinder zu beschützen. Im
Allgemeinen bin ich ein ‚Alles oder Nichts‘-Mann, aber wenn ich die
Hälfte von mir selbst aufgeben müsste, Ich würde es aufgeben für meine
Kinder. Natürlich würde ich zögern, und wahrscheinlich würde ich es
bevorzugen nicht aufzugeben, aber ich würde es tun. (lacht leicht)
Q: Aber ich denke, du wirst das nicht tun müssen.
M:
Ich meine, das ist ohnehin der Plan. Tatsächlich ist das die Situation,
in der ich gerade bin. Weil, ich habe nicht den leichten Weg gewählt,
ich bin jetzt selbstständig und auf einer Welttour. Um ehrlich zu sein,
ich schätze wirklich meine vergangenen Produktionsfirmen und
Plattenfirma, Universal war sehr gut zu mir, und es würde schön sein
wenn wir weiter zusammen arbeiten könnten, aber ich hatte meinen eigenen
Weg zu gehen. Nicht, als wenn ich eine Stimme von oben gehört hätte,
aber als meine älteste Tochter geboren wurde, war es, als gäbe sie mir
einen kleinen Tritt in den Rücken. Es war, als würde sie sagen, „Daddy,
mach es!“ Das war, als ich 27 war. In der Situation zu stecken, welche
mäßig für mich war, aber ich hatte ein stetes Einkommen und ich war gut
bekannt, und hatte keine Unannehmlichkeiten, da war Stabilität, und ich
kann nicht sagen es gab keinen Spaß, aber da war keine Leidenschaft..
Also was wenn 10, 20 Jahre vergingen, die Kinder wachsen auf und andere
fragen sie „Was macht dein Vater?“ Und ich will nicht, dass sie
antworten muss „Was auch immer“. Ich will, dass sie stolz ist und das
sie sagen kann „Mein Vater tut dies und das, und: ist er nicht
fantastisch?“ Und ich denke, sie würde das gern sagen. Das ist, wie ich
mich sicherlich fühlen würde. Ich meine, sie hat meine DNA, also bin ich
mir fast sicher, sie wird so denken.
Q: Sicherlich.
M:
Das ist also der Grund, warum ich die Entscheidungen traf die ich eben
traf, in einer Weise habe ich die Idee, ihnen etwas zu bieten also
beiseite getan, ich meine, wenn wir nur danach schauen würden in Japan
erfolgreich zu sein, ich würde nicht mit einem Drummer in Shorts reisen,
die ganze Zeit verschwitzt und bedeckt mit Schmutz sein. Wir könnten
nett angezogen sein und halb-herzig spielen, und da gäbe es auch einen
Markt dafür. Nicht das es schlecht ist, aber es wäre komplett anders.
Das wäre nichts für mich. Weil wenn du mich fragen würdest: das ist
nicht, wie ein Samurai ist. Und bei all der Ernsthaftigkeit, ich
versuche mich selbst von dieser Art zu denken zu differenzieren. Aber
wenn es zu einer Entscheidung kommen müsste, wenn mein Kind sterben
würde, genau dann und dort, ich würde mir den Arm abtrennen um sie zu
schützen. Oder eher, ich würde stattdessen sterben. Ich bin willens, das
für sie zu tun, aber bis dahin will ich weiter Gitarre spielen. (lacht)
Q: (lacht ebenfalls) Ich denke, das ist cool. (nickt) Mach weiter so.
M: (lacht, beide geben sich die Hand)
ENDE.
COMIYAVI GERMANY hofft, euch haben die Übersetzungen gefallen und dankt für das Lesen.
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Sonntag, 16. Februar 2014
Freeworld Interview [2011] - Teil 10
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 10 - Samuraigitarrist
Q: Als du das erste Mal Gitarre spieltest...
M: Ich spielte normal.
Q: Du spieltest es normal.
M: Nur ganz normale Songs, wie etwa Smoke on the Water.
Q: Verstehe.
M: Aber als ich spielte und darüber nachdachte wie ich sein wollte, wenn ich besser wurde, und da gab es viele große Namen, wie etwa Yngwie, Steve Vai...Wollte ich spielen wie sie? War das cool? Was ist mit ihren Looks?
Q: (lacht)
M: (schmunzelt) Und ich wunderte mich, was ich tun sollte. Ich beschäftigte mich mit 7-seitigen Gitarren. Allerdings gibt es viele Typen, die das auch tun. Aber ich machte mein Solodebüt und spielte eine Zeit lang nicht viel Gitarre. Ich hatte nicht viel Erfahrung mit dem Singen, also fokusierte ich mich mehr auf das Singen. Wenn ich im Begriff war, ein Sänger zu sein, das Publikum würde zuerst mit meinem Gesang glücklich sein. Also nahm ich eine Pause von der Gitarre, um mich auf das Singen zu fokussieren. Jeden Tag von Abends bis Morgens übte ich und übte ich, immer wieder, hatte dabei Gedanken von Selbstzweifeln, aber ich machte weiter und weiter. Und dann kam ich zu einem Punkt, an dem ich mich selbst mit meinem Singen ausdrücken konnte und es war in Ordnung, zur Gitarre zurückzugehen. Zur selben Zeit dachte ich darüber nach, weltweit zu gehen. Ich dachte darüber nach, Elemente vom Shamisen in mein Gitarrenspiel zu packen. Das war, als sich die Slapping Methode bei mir entwickelte.
Q: Verstehe.
M: Noch davor schaute ich mir an, wie Bassisten spielten, zum Beispiel Chirolyn, Larry Graham, Marcus Miller, Louis Johnson und dachte, das istes, wie sie spielen. Wenn ich das in mein Gitarrenspiel einbringen könnte, wie eine Art Shamisen, gemixt mit ein bisschen Funk, dann gäbe es ein wenig Wertschätzung für einen Japanischen Typen der so spielt. Gitarren, Schlagzeug, Mode, Hip Hop, Kleidung, alles von Übersee ist heutzutage wichtig und sie sind immer einen Schritt in den Trends voraus. Ich will nicht sagen das das schlecht ist, aber was können wir tun, um in unserem eigenen Spielfeld zu spielen? Alles was wir haben, ist Enka*. Gut, das ist nicht alles was wir haben, aber Enka, für einen Typen wie mich, der Gitarre Jahre über Jahre gespielt hat.. und ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, dass ich leben und sterben würde mit dem Spielen der Gitarre, also konnte ich es nicht aufgeben. Dennoch, ich hatte über einige Grenzen nachzudenken, etwas, was nur ein zielloser Typ aus Tokyo tun kann, und das ist, wie der Style entstand.
Q: Du beharrst darauf, ein Samurai zu sein. Warum das?
M: Tatsächlich beharre ich gar nicht darauf, aber...
Q: Vielleicht ist Beharren nicht das richtige Wort.
M: Aber es ist ein Schlüsselwort. Es ist einfach etwas, was ein Fan in einem anderen Land begann zu sagen. Sie nannte mich „Samurai Guitarist“. Zuerst war es ein bisschen peinlich, aber eigentlich klang es cool. Eine Menge Gitarristen, die mich beeinflussten, spielten Blues. Robert Johnson, SONHOUSE, B.B. King...
Q: Oh wirklich? Das ist überraschend.
M: Gut, der Gitarrist, den ich respektiere oder zu dem ich am Meisten aufsehe, ist Stevie Ray Vaughan, aber in ihnen allen fühle ich den Samurai Geist. Sie sind Ausländer, aber ich fühle die Verbindung bei ihnen, dass sie würdig sind, eine Gitarre in ihren Händen anstelle eines Schwertes, und das zu nutzen, um die Welt zu übernehmen. Das erschien mir sehr ehrfürchtig. Sie nutzten diese Art Wort auch, um sich selbst zu beschreiben. Und ich fühle diesen Samuraigeist auch in anderen Leuten. Ich meine, du bist ein Samurai-Regisseur, wie ist das für dich? (beide lachen)
Q: Ich behalte das im Kopf für das nächste Mal.
M: So das...es ist ein Weg zu Leben, das ist, wie ich sein will.
Q: Dieses Gefühl eines Ideals.
M: (nickt)
Q: Was hast du vor, von jetzt an zu tun?
*Soviel wie japanische Schlager
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 10 - Samuraigitarrist
Bild: Als es um ihn als Samuraigitarrist geht |
Q: Als du das erste Mal Gitarre spieltest...
M: Ich spielte normal.
Q: Du spieltest es normal.
M: Nur ganz normale Songs, wie etwa Smoke on the Water.
Q: Verstehe.
M: Aber als ich spielte und darüber nachdachte wie ich sein wollte, wenn ich besser wurde, und da gab es viele große Namen, wie etwa Yngwie, Steve Vai...Wollte ich spielen wie sie? War das cool? Was ist mit ihren Looks?
Q: (lacht)
M: (schmunzelt) Und ich wunderte mich, was ich tun sollte. Ich beschäftigte mich mit 7-seitigen Gitarren. Allerdings gibt es viele Typen, die das auch tun. Aber ich machte mein Solodebüt und spielte eine Zeit lang nicht viel Gitarre. Ich hatte nicht viel Erfahrung mit dem Singen, also fokusierte ich mich mehr auf das Singen. Wenn ich im Begriff war, ein Sänger zu sein, das Publikum würde zuerst mit meinem Gesang glücklich sein. Also nahm ich eine Pause von der Gitarre, um mich auf das Singen zu fokussieren. Jeden Tag von Abends bis Morgens übte ich und übte ich, immer wieder, hatte dabei Gedanken von Selbstzweifeln, aber ich machte weiter und weiter. Und dann kam ich zu einem Punkt, an dem ich mich selbst mit meinem Singen ausdrücken konnte und es war in Ordnung, zur Gitarre zurückzugehen. Zur selben Zeit dachte ich darüber nach, weltweit zu gehen. Ich dachte darüber nach, Elemente vom Shamisen in mein Gitarrenspiel zu packen. Das war, als sich die Slapping Methode bei mir entwickelte.
Q: Verstehe.
M: Noch davor schaute ich mir an, wie Bassisten spielten, zum Beispiel Chirolyn, Larry Graham, Marcus Miller, Louis Johnson und dachte, das istes, wie sie spielen. Wenn ich das in mein Gitarrenspiel einbringen könnte, wie eine Art Shamisen, gemixt mit ein bisschen Funk, dann gäbe es ein wenig Wertschätzung für einen Japanischen Typen der so spielt. Gitarren, Schlagzeug, Mode, Hip Hop, Kleidung, alles von Übersee ist heutzutage wichtig und sie sind immer einen Schritt in den Trends voraus. Ich will nicht sagen das das schlecht ist, aber was können wir tun, um in unserem eigenen Spielfeld zu spielen? Alles was wir haben, ist Enka*. Gut, das ist nicht alles was wir haben, aber Enka, für einen Typen wie mich, der Gitarre Jahre über Jahre gespielt hat.. und ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, dass ich leben und sterben würde mit dem Spielen der Gitarre, also konnte ich es nicht aufgeben. Dennoch, ich hatte über einige Grenzen nachzudenken, etwas, was nur ein zielloser Typ aus Tokyo tun kann, und das ist, wie der Style entstand.
Q: Du beharrst darauf, ein Samurai zu sein. Warum das?
M: Tatsächlich beharre ich gar nicht darauf, aber...
Q: Vielleicht ist Beharren nicht das richtige Wort.
M: Aber es ist ein Schlüsselwort. Es ist einfach etwas, was ein Fan in einem anderen Land begann zu sagen. Sie nannte mich „Samurai Guitarist“. Zuerst war es ein bisschen peinlich, aber eigentlich klang es cool. Eine Menge Gitarristen, die mich beeinflussten, spielten Blues. Robert Johnson, SONHOUSE, B.B. King...
Q: Oh wirklich? Das ist überraschend.
M: Gut, der Gitarrist, den ich respektiere oder zu dem ich am Meisten aufsehe, ist Stevie Ray Vaughan, aber in ihnen allen fühle ich den Samurai Geist. Sie sind Ausländer, aber ich fühle die Verbindung bei ihnen, dass sie würdig sind, eine Gitarre in ihren Händen anstelle eines Schwertes, und das zu nutzen, um die Welt zu übernehmen. Das erschien mir sehr ehrfürchtig. Sie nutzten diese Art Wort auch, um sich selbst zu beschreiben. Und ich fühle diesen Samuraigeist auch in anderen Leuten. Ich meine, du bist ein Samurai-Regisseur, wie ist das für dich? (beide lachen)
Q: Ich behalte das im Kopf für das nächste Mal.
M: So das...es ist ein Weg zu Leben, das ist, wie ich sein will.
Q: Dieses Gefühl eines Ideals.
M: (nickt)
Q: Was hast du vor, von jetzt an zu tun?
*Soviel wie japanische Schlager
Freeworld Interview [2011] - Teil 9
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 9 - Weltweitgehen
Q: Du bist um die ganze Welt gereist, mit nur dir an der Gitarre und einem Schlagzeuger. Wie ist das?
M: Es ist das beste Gefühl.
Q: Das beste Gefühl.. Wie ist der Unterschied zu Lives in Japan? Oder ist es ähnlich?
M: Nun, was ich tue ist im Wesentlichen dasselbe, aber das Gefühl, an einer Herausforderung teilzunehmen, ist enorm. Du weißt was ich meine, ich mag das in Japan auch, aber wenn du auf Musikfestivals in Übersee spielst.. du weißt was ich meine.
Q: Wie etwa ein Auswärtsspiel zu gewinnen?
M: Ja, genau, ähnlich wie wenn Leute sagen „Ich wusste gar nicht, dass ihr Japaner rocken könnt!“ oder „Mal sehen, versuch du nur“ Ich bin dann wie: „Ich nehme dich aus“. Es ist nicht wie ein wahrer Kampf oder dass ich sie ernsthaft ausnehme und verletze, aber zur gleichen Zeit fühle ich mich, wie als würde ich sie umarmen wollen. Ich liebe all die verschiedenen Länder, aber du weißt, die erste Begegnung ist wie ein Kampf, dann holt man sich ein und kommt sich näher, aber zuerst musst du ihnen zeigen, was du hast und kannst. Und natürlich siehst du auch, dass es sie erreicht. Du schaust auf und siehst ein ganzes Bündel Menschen, die sich an den Seiten um die Bühne drängen, was zeigt, dass „ich gewinne“. Und dann können wir Freunde sein.
Q: Wie reagiert das Publikum?
M: Es ist erstaunlich. Sie sind wirklich unkompliziert. Es wird auch langsam in Japan immer mehr so. Es ist deutlich zu erkennen. Die Art und Weise wie sie dich zuerst behandeln, sie kümmern sich nicht um dich, oder sitzen nur da, lachen über dich. Nun habe ich diese langen Haare, aber letztes Jahr trug ich ein Cap und hatte meine Haare zu einem Knoten gebunden. So war ich oben-ohne Shirt mit einem Cap und Haarknoten, einem Drummer in Shorts und sie schauten uns an wie „Sind diese Kerle schwul?“ (beide lachen) Wenn wir Regenbogenfarben getragen hätten, wären wir sicher falsch verstanden worden. Aber als wir dann erst zu spielen begannen und es das Publikum erreichte, begannen sie sich zu versammeln. Es ist ekstatisch.
Q: Was ich merkte als ich von dir hörte, angefangen von den Geschichten davon als du Fußball spieltest, ist, dass du im Rampenlicht stehen willst.
M: Ja, so ist es. Sicherlich, das ist ein Faktor.
Q: Warum ist das so?
M: Es fühlt sich gut an. Das ist, wo ich hingehöre. Ich dürfte es schon ein wenig eher angesprochen haben, aber manchmal wundere ich mich wirklich, ob ich ein Mensch bin.
Q: Hm, was meinst du?
M: Was, wenn ich tatsächlich aus dem All bin?
Q: Erkläre den Gedanken noch ein wenig genauer.
M: Es ist nur ein Gefühl.
Q: (lacht)
M: Ich meine, natürlich bin ich ein Mensch, wir sitzen hier und haben diese Unterhaltung. Aber wenn da ein Ding ist, dass du tun könntest, abgesehen von deinem Ego, Selbstwertgefühl, wie eine Mission, wenn du das Gesamtbild anschaust, und die kurze Zeit die du auf dieser Erde bist, vielleicht gibt es eine Pflicht die du erfüllen sollst, als kleiner Teil eines großen Ganzen an Dingen, wie ein Uhrwerk. Und wenn du deine Bestimmung erfüllt hast, musst du dich gut fühlen. Für mich könnte das das Spielen auf der Bühne sein, oder ein Filmshoot, oder in Roppongi zu sein. (lacht)
Q: Hast du irgendwelche Ängste?
M: Sicherlich habe ich das. Jeden Morgen bin ich mit der Angst konfrontiert.
Q: Ok, wie bekämpfst du deine Dämonen? Weil es gibt bestimmte Dinge, die du entschieden musst zu tun, und du hörst eine andere Stimme aus deinem Inneren die dir sagt „Warum zur Hölle und wofür tust du das?“ wie etwa „Willst du wirklich weitermachen?“ oder „Vielleicht wirst du versagen“. Hörst du Stimmen wie diese?
M: Ja.
Q: Und wie gehst du damit um?
M: Ich sag ihnen, sie sollen still sein.
Q: Still sein? Das ist alles?
M: Ja, und ‚danke‘.
Q: Danke?
M: (nickt) Danke. Ich bin gut darin, zuzuhören, was andere Leute zu sagen haben.
Q: Was ist mit den anderen Stimmen in dir? Stimmen in deinem Kopf die dich belästigen, wenn alles in Ordnung ist.
M: Du meinst wie Unsicherheiten?
Q: Genau.
M: Natürlich habe ich die. Ich hatte sie, als ich das erste Mal nach Tokyo kam.
Q: Wie stehst du darüber? Ich meine, weil du nicht zulässt, dass dich diese Stimmen bekommen, du bist fähig, die Dinge zu tun, die du willst.
M: Das ist, weil ich einfach nur von Natur aus fähig bin, sie zu überwinden.
Q: (lacht)
M: (schmunzelt) Ich habe es in mir.
Q: Was soll das mutmaßlich bedeuten?
M: Nein, im Ernst, es ist einfach wie wenn du dir selbst vorstellst, wie du etwas überwindest, oder ein Ziel erreichst oder dorthin zu kommen, wo du hinwillst. Und wenn du dich selbst in diesem Zustand vorstellst, werden die Vorfreude und Aufregung so groß, dass es die Ängste und Sorgen überwältigt. Natürlich gibt es tief im Inneren Ängste, Risikos einzugehen, oder Gefühle der Besorgnis, aber die Gefühle die davon kommen das alles zu überwinden und den Traum zur Realität werden zu lassen... auf eine Art und Weise ist das hoch. Das ist, warum ich instinktiv diesen Weg gewählt habe. Klar ist es riskant und ich habe Fehler in der Vergangenheit gemacht, und ich mache vielleicht noch mehr Fehler in der Zukunft und belaste vielleicht eine Menge Leute, aber all das zusammengesetzt ist, wer ich bin oder auch: das ist meine Rolle. Das ist, warum ich versuche zu tun was ich kann, warum ich mich Herausforderungen stelle.
Q: Du bist sehr beständig. Von jeder Sekunde zu Sekunde.
M: Oh nein, nicht so sehr wie deine Kiriya Bilder.* (beide lachen)
Q: Im Ernst, ich wundere mich, woher das kommt, dass ich mir denke „Tut er jemals seine Zuversicht verlieren? Hat er irgendeinen Teil an sich, der uncool ist?“
M: Du hast es so oft gesehen. Du hast mich so oft „uncool“ handeln sehen. (beide lachen)
Q: Aber selbst dieser Teil von dir, du scheinst es zu nehmen und machst, dass es eben cool aussieht.
M: Gut, ja, Ich schätze es ist nur ein sich wiederholender Kreislauf. Ich meine, es gibt Zeiten da verliere ich meine Zuversicht, dann fühl ich mich nicht gut und komplett gebrochen.
Q: Was hat dich zuletzt so fühlen lassen?
M: In Hinblick auf die Musik?
Q: Hm.
M: Zum Beispiel, Hiromi Uehara. Es gibt eine Pianistin, die heißt Hiromi Uehara. Ich denke, mit der Stanley Clarke Band hat sie einen Grammy gewonnen. Ich bin seit einer Weile befreundet mit einem Designer, der heißt Mihara Yasuhiro.** Und Hiromi ist seine Frau, und natürlich kannte ich sie, weil ich selbst ein bisschen Klavier spiele. Jedenfalls, sie ist übel! Ich würde sie dir gern vorstellen. Sie spielt wie verrückt. In der Musik, da gibt es die, die mehr mit Schwerpunkt der Ästhetik spielen, und die, die die Theorie lernen und dementsprechend spielen. Ich bin mehr auf der ästhetischen Seite. Hiromi- sie kann beides. Das ist wirklich etwas. Ich sagte, nun, das ist ein Samurai! Sieist ein Samurai! (beide lachen) Ich, meine Gitarre ist Tintenschwarz. Nicht rot, weiß oder gelb. Es ist eine Einteilung in verschiedene Schatten von schwarz, gemacht aus Tinte.
Q: Der musikalische Stil von dir, wie hat der sich entwickelt?
*Der "Moderator" (Q) heißt Kazuaji Kiriya und ist u.a. Fotograf.
** Miyavi hat für ihn auch schon gemodelt bzw. live auf einer seiner Modeshows gespielt.
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 9 - Weltweitgehen
Q: Du bist um die ganze Welt gereist, mit nur dir an der Gitarre und einem Schlagzeuger. Wie ist das?
M: Es ist das beste Gefühl.
Q: Das beste Gefühl.. Wie ist der Unterschied zu Lives in Japan? Oder ist es ähnlich?
M: Nun, was ich tue ist im Wesentlichen dasselbe, aber das Gefühl, an einer Herausforderung teilzunehmen, ist enorm. Du weißt was ich meine, ich mag das in Japan auch, aber wenn du auf Musikfestivals in Übersee spielst.. du weißt was ich meine.
Q: Wie etwa ein Auswärtsspiel zu gewinnen?
M: Ja, genau, ähnlich wie wenn Leute sagen „Ich wusste gar nicht, dass ihr Japaner rocken könnt!“ oder „Mal sehen, versuch du nur“ Ich bin dann wie: „Ich nehme dich aus“. Es ist nicht wie ein wahrer Kampf oder dass ich sie ernsthaft ausnehme und verletze, aber zur gleichen Zeit fühle ich mich, wie als würde ich sie umarmen wollen. Ich liebe all die verschiedenen Länder, aber du weißt, die erste Begegnung ist wie ein Kampf, dann holt man sich ein und kommt sich näher, aber zuerst musst du ihnen zeigen, was du hast und kannst. Und natürlich siehst du auch, dass es sie erreicht. Du schaust auf und siehst ein ganzes Bündel Menschen, die sich an den Seiten um die Bühne drängen, was zeigt, dass „ich gewinne“. Und dann können wir Freunde sein.
Q: Wie reagiert das Publikum?
M: Es ist erstaunlich. Sie sind wirklich unkompliziert. Es wird auch langsam in Japan immer mehr so. Es ist deutlich zu erkennen. Die Art und Weise wie sie dich zuerst behandeln, sie kümmern sich nicht um dich, oder sitzen nur da, lachen über dich. Nun habe ich diese langen Haare, aber letztes Jahr trug ich ein Cap und hatte meine Haare zu einem Knoten gebunden. So war ich oben-ohne Shirt mit einem Cap und Haarknoten, einem Drummer in Shorts und sie schauten uns an wie „Sind diese Kerle schwul?“ (beide lachen) Wenn wir Regenbogenfarben getragen hätten, wären wir sicher falsch verstanden worden. Aber als wir dann erst zu spielen begannen und es das Publikum erreichte, begannen sie sich zu versammeln. Es ist ekstatisch.
Q: Was ich merkte als ich von dir hörte, angefangen von den Geschichten davon als du Fußball spieltest, ist, dass du im Rampenlicht stehen willst.
M: Ja, so ist es. Sicherlich, das ist ein Faktor.
Q: Warum ist das so?
M: Es fühlt sich gut an. Das ist, wo ich hingehöre. Ich dürfte es schon ein wenig eher angesprochen haben, aber manchmal wundere ich mich wirklich, ob ich ein Mensch bin.
Q: Hm, was meinst du?
M: Was, wenn ich tatsächlich aus dem All bin?
Q: Erkläre den Gedanken noch ein wenig genauer.
M: Es ist nur ein Gefühl.
Q: (lacht)
M: Ich meine, natürlich bin ich ein Mensch, wir sitzen hier und haben diese Unterhaltung. Aber wenn da ein Ding ist, dass du tun könntest, abgesehen von deinem Ego, Selbstwertgefühl, wie eine Mission, wenn du das Gesamtbild anschaust, und die kurze Zeit die du auf dieser Erde bist, vielleicht gibt es eine Pflicht die du erfüllen sollst, als kleiner Teil eines großen Ganzen an Dingen, wie ein Uhrwerk. Und wenn du deine Bestimmung erfüllt hast, musst du dich gut fühlen. Für mich könnte das das Spielen auf der Bühne sein, oder ein Filmshoot, oder in Roppongi zu sein. (lacht)
Q: Hast du irgendwelche Ängste?
M: Sicherlich habe ich das. Jeden Morgen bin ich mit der Angst konfrontiert.
Q: Ok, wie bekämpfst du deine Dämonen? Weil es gibt bestimmte Dinge, die du entschieden musst zu tun, und du hörst eine andere Stimme aus deinem Inneren die dir sagt „Warum zur Hölle und wofür tust du das?“ wie etwa „Willst du wirklich weitermachen?“ oder „Vielleicht wirst du versagen“. Hörst du Stimmen wie diese?
M: Ja.
Q: Und wie gehst du damit um?
M: Ich sag ihnen, sie sollen still sein.
Q: Still sein? Das ist alles?
M: Ja, und ‚danke‘.
Q: Danke?
M: (nickt) Danke. Ich bin gut darin, zuzuhören, was andere Leute zu sagen haben.
Q: Was ist mit den anderen Stimmen in dir? Stimmen in deinem Kopf die dich belästigen, wenn alles in Ordnung ist.
M: Du meinst wie Unsicherheiten?
Q: Genau.
M: Natürlich habe ich die. Ich hatte sie, als ich das erste Mal nach Tokyo kam.
Q: Wie stehst du darüber? Ich meine, weil du nicht zulässt, dass dich diese Stimmen bekommen, du bist fähig, die Dinge zu tun, die du willst.
M: Das ist, weil ich einfach nur von Natur aus fähig bin, sie zu überwinden.
Q: (lacht)
M: (schmunzelt) Ich habe es in mir.
Q: Was soll das mutmaßlich bedeuten?
M: Nein, im Ernst, es ist einfach wie wenn du dir selbst vorstellst, wie du etwas überwindest, oder ein Ziel erreichst oder dorthin zu kommen, wo du hinwillst. Und wenn du dich selbst in diesem Zustand vorstellst, werden die Vorfreude und Aufregung so groß, dass es die Ängste und Sorgen überwältigt. Natürlich gibt es tief im Inneren Ängste, Risikos einzugehen, oder Gefühle der Besorgnis, aber die Gefühle die davon kommen das alles zu überwinden und den Traum zur Realität werden zu lassen... auf eine Art und Weise ist das hoch. Das ist, warum ich instinktiv diesen Weg gewählt habe. Klar ist es riskant und ich habe Fehler in der Vergangenheit gemacht, und ich mache vielleicht noch mehr Fehler in der Zukunft und belaste vielleicht eine Menge Leute, aber all das zusammengesetzt ist, wer ich bin oder auch: das ist meine Rolle. Das ist, warum ich versuche zu tun was ich kann, warum ich mich Herausforderungen stelle.
Q: Du bist sehr beständig. Von jeder Sekunde zu Sekunde.
M: Oh nein, nicht so sehr wie deine Kiriya Bilder.* (beide lachen)
Q: Im Ernst, ich wundere mich, woher das kommt, dass ich mir denke „Tut er jemals seine Zuversicht verlieren? Hat er irgendeinen Teil an sich, der uncool ist?“
M: Du hast es so oft gesehen. Du hast mich so oft „uncool“ handeln sehen. (beide lachen)
Q: Aber selbst dieser Teil von dir, du scheinst es zu nehmen und machst, dass es eben cool aussieht.
M: Gut, ja, Ich schätze es ist nur ein sich wiederholender Kreislauf. Ich meine, es gibt Zeiten da verliere ich meine Zuversicht, dann fühl ich mich nicht gut und komplett gebrochen.
Q: Was hat dich zuletzt so fühlen lassen?
M: In Hinblick auf die Musik?
Q: Hm.
M: Zum Beispiel, Hiromi Uehara. Es gibt eine Pianistin, die heißt Hiromi Uehara. Ich denke, mit der Stanley Clarke Band hat sie einen Grammy gewonnen. Ich bin seit einer Weile befreundet mit einem Designer, der heißt Mihara Yasuhiro.** Und Hiromi ist seine Frau, und natürlich kannte ich sie, weil ich selbst ein bisschen Klavier spiele. Jedenfalls, sie ist übel! Ich würde sie dir gern vorstellen. Sie spielt wie verrückt. In der Musik, da gibt es die, die mehr mit Schwerpunkt der Ästhetik spielen, und die, die die Theorie lernen und dementsprechend spielen. Ich bin mehr auf der ästhetischen Seite. Hiromi- sie kann beides. Das ist wirklich etwas. Ich sagte, nun, das ist ein Samurai! Sieist ein Samurai! (beide lachen) Ich, meine Gitarre ist Tintenschwarz. Nicht rot, weiß oder gelb. Es ist eine Einteilung in verschiedene Schatten von schwarz, gemacht aus Tinte.
Q: Der musikalische Stil von dir, wie hat der sich entwickelt?
*Der "Moderator" (Q) heißt Kazuaji Kiriya und ist u.a. Fotograf.
** Miyavi hat für ihn auch schon gemodelt bzw. live auf einer seiner Modeshows gespielt.
Freeworld Interview [2011] - Teil 8
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 8 - Der Anfang von Miyavi
...Q: Weil deine Ideale und der Unterschied zwischen der Realität und den Idealen haben dich sogar dazu gebracht, über Selbstmord nachzudenken. Ich wundere mich, woher das kommt.
M: (überlegt) Ich denke, eines der Anfangsgründe ist „Power“. Ich kann es nicht so gut erklären. Ich bin halb Koreaner. Mein Vater sein Vater und seine Mutter kommen von einem Ort, der nennt sich ‚Jeju Island‘*. Sie kamen nach Japan, wurden eingebürgert, mein Vater wurde mit der japanischen Staatsbürgerschaft geboren und so auch ich. Ich wusste nichts davon, bis ich aufgewachsen war. Obwohl ich in Osaka war, sah ich die Präsenz von Arirang und was es bedeutet...
Q: Ah ja, die traditionelle koreanische Kleidung.
M: Ja, genau. Und ich weiß, es war nicht von dort, wo ich aufgewachsen war, aber ich sah kein anderes Anzeichen an mir, das ich anders war. Aber nun ist mir bewusst, dass da dieses Blut durch meine Venen fließt. Und es ist schwer in Worten auszudrücken, aber ich fühle, dass die Art wie ich mich in Dinge vertiefe, auf gewisse Weise von diesem Teil von mir kommt.
Q: Ich sehe, das ist es also.
M: Ich bin nicht sicher, ob das deine Frage beantwortet.. Aber zum Beispiel sagte ich, ich hatte keine traumatischen Erlebnisse, aber die Vorstellung dies nicht zu haben, verursachte Unsicherheit in mir.
Q: Ich verstehe, was du meinst.
M: Ich meine ich war privilegiert, aber nicht zu privilegiert, aber es war nicht, als wäre ich stattdessen zweitklassig. Wenn ich weiter auf diese Weise leben würde, könnte ich so weiter machen, ohne jegliches Leiden zu kennen, in der beschützten Umwelt. Und ich hatte meine Zweifel daran.
Q: Ich kann allein vom zusehen den Grund fühlen und verstehen. Es ist tatsächlich etwas, dass eine Menge Leute in Japan verweigern zu tun, wie etwa zu hassen, nur mäßig oder zu vernünftig zu sein. Deshalb wundert es mich, warum das so ist. Aber wenn du darüber nachdenkst, wunderst du dich auch bloß, warum es nicht akzeptabel ist, so zu fühlen.
M: Als ein Japaner hasse ich das zu sagen, aber es ist, weil die Art und Weise der Kultur in diesem Land so ist. Keine Frage, ob da Hoffnung ist oder nicht. Besonders wir in dieser Industrie, die darum kämpfen etwas zu kreieren, und gleichzeitig auf den geschäftlichen Aspekt schauen müssen, welcher in der Realität manchmal einen größeren Teil einnimmt.
Q: Hm. Von all dem, was passiert ist, entschiedest du, Solo zu gehen und selbst wenn es seine Zeit brauchte, entschiedest du, weltweit zu gehen. Und nun bist du in Übersee bekannt.
M: Mehr als in Japan.
Q: (lacht) Mehr als in Japan.
M: Kürzlich begannen auch andere Leute, mir das zu sagen.
Q: Was sagten sie?
M: Sie sagten, Miyavi ist sehr beliebt in Übersee, aber nicht so sehr in Japan. (schmunzelt) Ich meine, schau wer da spricht. (beide lachen)
Q: Aber du warst auf einer weiteren Welttour, wo warst du?
M: Zuerst um Japan herum, Europa, England, Frankreich, Russland, Deutschland, Spanien und wo sonst.. Wie viele Länder waren das... (überlegt)
Q: Und Süd-Amerika auch, oder?
M: (nickt) Im März war ich in Europa und danach in den U.S.A. Ein Teil von Kanada, dann Süd-Amerika, Asien, dann zurück.
Q: Wann hast du damit begonnen, mit den Welttouren?
M: Vor 5 oder 6 Jahren.
Q: Wie kam es dazu?
M: Ich sagte immer wieder dass ich gehen will, dass ich es schaffen kann. Dann, Dinge wie Visual Rock, Visual Kei, J-Pop, J-Rock, cool Japan, begannen, populär zu werden. Kids die Mangas und Animes kannten, begannen, die Musik zu hören. Das Internet war auch ein großer Faktor. Sie gingen auf Youtube und plötzlich bekamen die Musikvideos 20 Millionen Klicks, und die meisten dieser Zuschauer waren von Übersee. Es wuchs ganz normal an und die Idee (Übersee zu touren) wurde mehr und mehr realistisch. Aber du weißt, heutzutage sind eine Menge Risiken involviert. Und auf meiner Seite sind auch eine Menge Risiken. Es ist tatsächlich einfacher, nur in Japan zu touren. Ich meine obwohl ich „nicht so sehr“ in Japan bin. (lacht) Wenn du nach Übersee gehst, ist es ein hohes Risiko, geringe Rentabilität. Im Bezug auf Arbeitskräfte, außerdem gibt es viele Unfälle, etwa wenn das Equipment nicht ankommt oder es nicht genug Leute sind. Da war mal eine Polizei-Razzia in China und wir mussten absagen. So ist es jedes Mal ein Kampf und da sind eine Menge Risiken, sodass eine Menge Leute lieber nicht involviert sein wollen. Sie bummeln lieber herum und schauen, wie andere ihren Schritt nach vorn machen. Wie diese Art von Insel-Kultur-Ding. Das ist dieselbe Situation wie ich sie hatte, als ich Kapitän der Fußballmannschaft war. Ich war der Einzige der zuerst seinen Arm hob, es ist wie, ich gehe und ihr werdet sehen, und meiner Führung folgen.**
*Auch bekannt als Jeju-do, die Größte der zu Südkorea gehörende Inseln
** Klingt hochgetraben, aber mit ‚eine Menge Leute‘ und was danach folgt, meint er andere Künstler, die sich aufgrund der Risiken nicht trauen, nach Übersee zu gehen
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 8 - Der Anfang von Miyavi
...Q: Weil deine Ideale und der Unterschied zwischen der Realität und den Idealen haben dich sogar dazu gebracht, über Selbstmord nachzudenken. Ich wundere mich, woher das kommt.
M: (überlegt) Ich denke, eines der Anfangsgründe ist „Power“. Ich kann es nicht so gut erklären. Ich bin halb Koreaner. Mein Vater sein Vater und seine Mutter kommen von einem Ort, der nennt sich ‚Jeju Island‘*. Sie kamen nach Japan, wurden eingebürgert, mein Vater wurde mit der japanischen Staatsbürgerschaft geboren und so auch ich. Ich wusste nichts davon, bis ich aufgewachsen war. Obwohl ich in Osaka war, sah ich die Präsenz von Arirang und was es bedeutet...
Q: Ah ja, die traditionelle koreanische Kleidung.
M: Ja, genau. Und ich weiß, es war nicht von dort, wo ich aufgewachsen war, aber ich sah kein anderes Anzeichen an mir, das ich anders war. Aber nun ist mir bewusst, dass da dieses Blut durch meine Venen fließt. Und es ist schwer in Worten auszudrücken, aber ich fühle, dass die Art wie ich mich in Dinge vertiefe, auf gewisse Weise von diesem Teil von mir kommt.
Q: Ich sehe, das ist es also.
M: Ich bin nicht sicher, ob das deine Frage beantwortet.. Aber zum Beispiel sagte ich, ich hatte keine traumatischen Erlebnisse, aber die Vorstellung dies nicht zu haben, verursachte Unsicherheit in mir.
Q: Ich verstehe, was du meinst.
M: Ich meine ich war privilegiert, aber nicht zu privilegiert, aber es war nicht, als wäre ich stattdessen zweitklassig. Wenn ich weiter auf diese Weise leben würde, könnte ich so weiter machen, ohne jegliches Leiden zu kennen, in der beschützten Umwelt. Und ich hatte meine Zweifel daran.
Q: Ich kann allein vom zusehen den Grund fühlen und verstehen. Es ist tatsächlich etwas, dass eine Menge Leute in Japan verweigern zu tun, wie etwa zu hassen, nur mäßig oder zu vernünftig zu sein. Deshalb wundert es mich, warum das so ist. Aber wenn du darüber nachdenkst, wunderst du dich auch bloß, warum es nicht akzeptabel ist, so zu fühlen.
M: Als ein Japaner hasse ich das zu sagen, aber es ist, weil die Art und Weise der Kultur in diesem Land so ist. Keine Frage, ob da Hoffnung ist oder nicht. Besonders wir in dieser Industrie, die darum kämpfen etwas zu kreieren, und gleichzeitig auf den geschäftlichen Aspekt schauen müssen, welcher in der Realität manchmal einen größeren Teil einnimmt.
Q: Hm. Von all dem, was passiert ist, entschiedest du, Solo zu gehen und selbst wenn es seine Zeit brauchte, entschiedest du, weltweit zu gehen. Und nun bist du in Übersee bekannt.
M: Mehr als in Japan.
Q: (lacht) Mehr als in Japan.
M: Kürzlich begannen auch andere Leute, mir das zu sagen.
Q: Was sagten sie?
M: Sie sagten, Miyavi ist sehr beliebt in Übersee, aber nicht so sehr in Japan. (schmunzelt) Ich meine, schau wer da spricht. (beide lachen)
Q: Aber du warst auf einer weiteren Welttour, wo warst du?
M: Zuerst um Japan herum, Europa, England, Frankreich, Russland, Deutschland, Spanien und wo sonst.. Wie viele Länder waren das... (überlegt)
Q: Und Süd-Amerika auch, oder?
M: (nickt) Im März war ich in Europa und danach in den U.S.A. Ein Teil von Kanada, dann Süd-Amerika, Asien, dann zurück.
Q: Wann hast du damit begonnen, mit den Welttouren?
M: Vor 5 oder 6 Jahren.
Q: Wie kam es dazu?
M: Ich sagte immer wieder dass ich gehen will, dass ich es schaffen kann. Dann, Dinge wie Visual Rock, Visual Kei, J-Pop, J-Rock, cool Japan, begannen, populär zu werden. Kids die Mangas und Animes kannten, begannen, die Musik zu hören. Das Internet war auch ein großer Faktor. Sie gingen auf Youtube und plötzlich bekamen die Musikvideos 20 Millionen Klicks, und die meisten dieser Zuschauer waren von Übersee. Es wuchs ganz normal an und die Idee (Übersee zu touren) wurde mehr und mehr realistisch. Aber du weißt, heutzutage sind eine Menge Risiken involviert. Und auf meiner Seite sind auch eine Menge Risiken. Es ist tatsächlich einfacher, nur in Japan zu touren. Ich meine obwohl ich „nicht so sehr“ in Japan bin. (lacht) Wenn du nach Übersee gehst, ist es ein hohes Risiko, geringe Rentabilität. Im Bezug auf Arbeitskräfte, außerdem gibt es viele Unfälle, etwa wenn das Equipment nicht ankommt oder es nicht genug Leute sind. Da war mal eine Polizei-Razzia in China und wir mussten absagen. So ist es jedes Mal ein Kampf und da sind eine Menge Risiken, sodass eine Menge Leute lieber nicht involviert sein wollen. Sie bummeln lieber herum und schauen, wie andere ihren Schritt nach vorn machen. Wie diese Art von Insel-Kultur-Ding. Das ist dieselbe Situation wie ich sie hatte, als ich Kapitän der Fußballmannschaft war. Ich war der Einzige der zuerst seinen Arm hob, es ist wie, ich gehe und ihr werdet sehen, und meiner Führung folgen.**
*Auch bekannt als Jeju-do, die Größte der zu Südkorea gehörende Inseln
** Klingt hochgetraben, aber mit ‚eine Menge Leute‘ und was danach folgt, meint er andere Künstler, die sich aufgrund der Risiken nicht trauen, nach Übersee zu gehen
Freeworld Interview [2011] - Teil 7
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 7 - Der Wendepunkt
M: In der Tat dachte ich daran, nach Übersee zu gehen, aber ich hatte keinen Reisepass. Also dachte ich daran, was Übersee am Nächsten kam und entschied mich für Okinawa. Ich kam nach Okinawa, nahm ein Taxi und sagte zum Fahrer „Fahren Sie mich zum Strand.“ Er fragte „Welchen?“ und ich sagte „Ganz egal, welchen Sie empfehlen.“ (beide lachen) Bis heute weiß ich nicht, welcher Strand das war. Ich kam zum Strand, da war ein Haufen Leute, die eine gute Zeit hatten. Es war Winter, etwa November, aber die Leute hatten dennoch Spaß. Ich dachte es wird kalt, also hatte ich einen dicken Mantel an. In der Tat war es aber heiß in Okinawa und ich hatte wieder viel Gepäck mit. Am Strand wunderte ich mich, was ich als nächstes tun sollte, und entschied mich, für eine Weile zu lesen. Ich las verschiedene Literatur, aber egal was ich las, ich sah immer nur das Negative. Ich war ratlos und entschied, zum Hotel zu gehen. Allerdings waren zu der Zeit die Banken (zwischen Tokyo und Okinawa) noch nicht verbunden, und als ich versuchte Geld abzuheben, ließen sie mich nicht.
Q: (lacht) Also warst du zurück an dem Punkt, wieder kein Geld zu haben.
M: Ja, so...was sollte ich tun? Gut, ich hatte schon auf den Straßen geschlafen, also dachte ich, ich schlafe am Strand. Also zog ich raus zum Strand und begann langsam einzudösen, bis ich plötzlich merkte, dass mein ganzer Körper juckte. Ich dachte: was zur Hölle?! Ich fand eine öffentliche Dusche und machte das Licht an, um zu sehen, dass meine Nase angeschwollen war, so groß. (macht es vor, beide müssen lachen) Ich dachte, irgendein Käfer hätte mich gebissen. 'Warum in aller Welt ist meine Nase so angeschwollen?' Und mein Körper war auch übersät mit Insektenstichen. Ich dachte, 'was zur...' aber es brachte mich zum Lachen. Ich meine, ich rede über kleine Spielorte, aber ich war tatsächlich ein Artist der in einer Band mit Anhängern spielt und in Magazinen war, und nun war ich hier mit dieser riesen Nase. Und du weißt, da hinten (auf Okinawa) ist eine U.S. Militärbasis, da kam dann irgendso ein Typ und schrie mich an „go home!“ und ich dachte „I habe NO home“. Und mit all diesen Arten von Dingen die dort passierten, lernte ich, eine Menge Dinge loszulassen. Ich begann zu denken „Das ist, wie es eben ist“. Ich begann, tatsächlich eine gute Zeit zu haben. Und es brachte mich dazu, meine Meinung zu ändern und mich dafür zu entschieden, zu leben. Ich wollte lieber leben.
Q: Also gab es kein besonderes Ereignis, dass dich dazu brachte, deine Meinung zum Leben zu ändern. Nur eine Kette von Ereignissen führte zum verlangsamten Leben.
M: Ja, nur meine geschwollene Nase. Und ich bekam ein Tattoo.
Q: Verstehe, es war dein erstes?
M: Hier, es sagt „Tenjo Tenga Yuiga Dokuson“ (‚Ich bin mein eigener Herr, in Himmel und auf Erden‘) (zeigt auf seinen rechten Oberarm) Das sind die Worte von Buddha. Ich realisierte, dass ich mich an erste Stelle setzen musste. Da sind andere um uns herum und natürlich ist es wichtig, deren Gefühle zu respektieren, aber du musst zuerst dich selbst lieben, um jemand anderes lieben zu können. Also wie wollte ich leben? Ich hatte zuerst auf diese Frage eine Antwort zu finden. Stellte alles andere zurück. Und alles was ich tun wollte, war, die Gitarre zu spielen. Ich wollte in der Welt dafür anerkannt werden, und ich würde daran arbeiten, weil das es war, wie ich so andere glücklich machen würde. Und das war die Antwort, zu der ich kam. Bekam mein Tattoo, ging zurück, sprach mit den anderen Mitgliedern darüber. Ich sagte ihnen, dass ich mich entschieden hatte nicht zu sterben, entschuldigte mich bei ihnen, aber ich sagte ihnen wir hatten zu reden, weil ich nicht denselben Weg weitergehen konnte. Wenn wir weiter machen würden, müssten wir ernst sein, unsere Leben in eine Bahn bekommen. Ich war zu der Zeit in Suginami-ku. Ich sagte, wir müssten hier raus kommen. Ich würde nichts für irgendwen bedeuten, selbst wenn wir Nummer 1 in Suginami-ku werden würden. Es machte mich gewiss nicht glücklich. Wir würden Japan verlassen, in die Welt hinaus gehen müssen. Und wir sprachen über Zeug wie dieses, die ganze Zeit.. aber dann gingen wir zurück zum Aufnehmen und Leute ändern sich nicht so leicht, also fielen wir zurück in dieselbe, alte Routine. Einer der Jungs sagte letztendlich, so könnte es nicht weitergehen. Für mich schien es, wir könnten es zusammen schaffen. Wir redeten bis zum Morgen, und die Band löste sich auf. Und selbst als die Band sich auflöste, ich war dennoch ein Gitarrist, hatte Leute die mich unterstützten, also konnte ich nicht still sitzen und Zeit verschwenden. Ich dachte darüber nach eine andere Band zu starten und wie ich weiter machen sollte, aber ich hatte keine Zeit eine Band zu formen, also entschied ich, Solos zu spielen. Der Tag, nachdem die Band sich auflöste, an dem machte ich mein Debüt als Sologitarrist. Seitdem spiele ich Solo.
Q: Wie viele Alben hast du jetzt?
M: Lass mich überlegen, vielleicht 5 oder 6? Als ich anfing, war es wie ein erstes Solodebüt, dann das erste Konzert in der Shibuya Public Halle. Und ich hatte zuvor nie allein gesungen, geschweige denn allein im Mittelpunkt gestanden. Plötzlich hieß es „Mach Shibuya Public Hall“, es ist ausverkauft, was sollte ich tun? Es kam so, dass die Crew mit X-Japan zusammengearbeitet hatte, der Bühnenmanager kannte Typen wie Yoshiki, und alles war ganz extravagant, die Supportmitglieder waren Shinya von Luna Sea, Chirolyn am Bass, Pata von X-Japan und Luke von Seikima II, und ich an den Vocals (grinst) Es war wie „Ich bin nicht würdig“. (beide lachen) Aber das war, wie es begann. Ehrlich, ich war sehr ängstlich. Ich war nicht fähig, so viel zu reden. Ich spielte nur Gitarre.
Q: Du hast also immer an dem festgehalten, was unmöglich erschien, wie etwa deine Ideale. Was denkst du, woher das kommt?
M: (verschränkt nachdenklich die Arme)
Q: Weil deine Ideale und der Unterschied zwischen der Realität und den Idealen haben dich sogar dazu gebracht, über Selbstmord nachzudenken. Ich wundere mich, woher das kommt.
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 7 - Der Wendepunkt
Miyavi, als er vom Taxifahrer und seinen Wunsch, ihn irgendwohin zu fahren, erzählt. |
M: In der Tat dachte ich daran, nach Übersee zu gehen, aber ich hatte keinen Reisepass. Also dachte ich daran, was Übersee am Nächsten kam und entschied mich für Okinawa. Ich kam nach Okinawa, nahm ein Taxi und sagte zum Fahrer „Fahren Sie mich zum Strand.“ Er fragte „Welchen?“ und ich sagte „Ganz egal, welchen Sie empfehlen.“ (beide lachen) Bis heute weiß ich nicht, welcher Strand das war. Ich kam zum Strand, da war ein Haufen Leute, die eine gute Zeit hatten. Es war Winter, etwa November, aber die Leute hatten dennoch Spaß. Ich dachte es wird kalt, also hatte ich einen dicken Mantel an. In der Tat war es aber heiß in Okinawa und ich hatte wieder viel Gepäck mit. Am Strand wunderte ich mich, was ich als nächstes tun sollte, und entschied mich, für eine Weile zu lesen. Ich las verschiedene Literatur, aber egal was ich las, ich sah immer nur das Negative. Ich war ratlos und entschied, zum Hotel zu gehen. Allerdings waren zu der Zeit die Banken (zwischen Tokyo und Okinawa) noch nicht verbunden, und als ich versuchte Geld abzuheben, ließen sie mich nicht.
Q: (lacht) Also warst du zurück an dem Punkt, wieder kein Geld zu haben.
M: Ja, so...was sollte ich tun? Gut, ich hatte schon auf den Straßen geschlafen, also dachte ich, ich schlafe am Strand. Also zog ich raus zum Strand und begann langsam einzudösen, bis ich plötzlich merkte, dass mein ganzer Körper juckte. Ich dachte: was zur Hölle?! Ich fand eine öffentliche Dusche und machte das Licht an, um zu sehen, dass meine Nase angeschwollen war, so groß. (macht es vor, beide müssen lachen) Ich dachte, irgendein Käfer hätte mich gebissen. 'Warum in aller Welt ist meine Nase so angeschwollen?' Und mein Körper war auch übersät mit Insektenstichen. Ich dachte, 'was zur...' aber es brachte mich zum Lachen. Ich meine, ich rede über kleine Spielorte, aber ich war tatsächlich ein Artist der in einer Band mit Anhängern spielt und in Magazinen war, und nun war ich hier mit dieser riesen Nase. Und du weißt, da hinten (auf Okinawa) ist eine U.S. Militärbasis, da kam dann irgendso ein Typ und schrie mich an „go home!“ und ich dachte „I habe NO home“. Und mit all diesen Arten von Dingen die dort passierten, lernte ich, eine Menge Dinge loszulassen. Ich begann zu denken „Das ist, wie es eben ist“. Ich begann, tatsächlich eine gute Zeit zu haben. Und es brachte mich dazu, meine Meinung zu ändern und mich dafür zu entschieden, zu leben. Ich wollte lieber leben.
Q: Also gab es kein besonderes Ereignis, dass dich dazu brachte, deine Meinung zum Leben zu ändern. Nur eine Kette von Ereignissen führte zum verlangsamten Leben.
M: Ja, nur meine geschwollene Nase. Und ich bekam ein Tattoo.
Q: Verstehe, es war dein erstes?
M: Hier, es sagt „Tenjo Tenga Yuiga Dokuson“ (‚Ich bin mein eigener Herr, in Himmel und auf Erden‘) (zeigt auf seinen rechten Oberarm) Das sind die Worte von Buddha. Ich realisierte, dass ich mich an erste Stelle setzen musste. Da sind andere um uns herum und natürlich ist es wichtig, deren Gefühle zu respektieren, aber du musst zuerst dich selbst lieben, um jemand anderes lieben zu können. Also wie wollte ich leben? Ich hatte zuerst auf diese Frage eine Antwort zu finden. Stellte alles andere zurück. Und alles was ich tun wollte, war, die Gitarre zu spielen. Ich wollte in der Welt dafür anerkannt werden, und ich würde daran arbeiten, weil das es war, wie ich so andere glücklich machen würde. Und das war die Antwort, zu der ich kam. Bekam mein Tattoo, ging zurück, sprach mit den anderen Mitgliedern darüber. Ich sagte ihnen, dass ich mich entschieden hatte nicht zu sterben, entschuldigte mich bei ihnen, aber ich sagte ihnen wir hatten zu reden, weil ich nicht denselben Weg weitergehen konnte. Wenn wir weiter machen würden, müssten wir ernst sein, unsere Leben in eine Bahn bekommen. Ich war zu der Zeit in Suginami-ku. Ich sagte, wir müssten hier raus kommen. Ich würde nichts für irgendwen bedeuten, selbst wenn wir Nummer 1 in Suginami-ku werden würden. Es machte mich gewiss nicht glücklich. Wir würden Japan verlassen, in die Welt hinaus gehen müssen. Und wir sprachen über Zeug wie dieses, die ganze Zeit.. aber dann gingen wir zurück zum Aufnehmen und Leute ändern sich nicht so leicht, also fielen wir zurück in dieselbe, alte Routine. Einer der Jungs sagte letztendlich, so könnte es nicht weitergehen. Für mich schien es, wir könnten es zusammen schaffen. Wir redeten bis zum Morgen, und die Band löste sich auf. Und selbst als die Band sich auflöste, ich war dennoch ein Gitarrist, hatte Leute die mich unterstützten, also konnte ich nicht still sitzen und Zeit verschwenden. Ich dachte darüber nach eine andere Band zu starten und wie ich weiter machen sollte, aber ich hatte keine Zeit eine Band zu formen, also entschied ich, Solos zu spielen. Der Tag, nachdem die Band sich auflöste, an dem machte ich mein Debüt als Sologitarrist. Seitdem spiele ich Solo.
Q: Wie viele Alben hast du jetzt?
M: Lass mich überlegen, vielleicht 5 oder 6? Als ich anfing, war es wie ein erstes Solodebüt, dann das erste Konzert in der Shibuya Public Halle. Und ich hatte zuvor nie allein gesungen, geschweige denn allein im Mittelpunkt gestanden. Plötzlich hieß es „Mach Shibuya Public Hall“, es ist ausverkauft, was sollte ich tun? Es kam so, dass die Crew mit X-Japan zusammengearbeitet hatte, der Bühnenmanager kannte Typen wie Yoshiki, und alles war ganz extravagant, die Supportmitglieder waren Shinya von Luna Sea, Chirolyn am Bass, Pata von X-Japan und Luke von Seikima II, und ich an den Vocals (grinst) Es war wie „Ich bin nicht würdig“. (beide lachen) Aber das war, wie es begann. Ehrlich, ich war sehr ängstlich. Ich war nicht fähig, so viel zu reden. Ich spielte nur Gitarre.
Q: Du hast also immer an dem festgehalten, was unmöglich erschien, wie etwa deine Ideale. Was denkst du, woher das kommt?
M: (verschränkt nachdenklich die Arme)
Q: Weil deine Ideale und der Unterschied zwischen der Realität und den Idealen haben dich sogar dazu gebracht, über Selbstmord nachzudenken. Ich wundere mich, woher das kommt.
Freeworld Interview [2011] - Teil 6
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 6 - Erste Show in Tokyo
...Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
M: Und dann (auf der Bühne) sagte ich: „Miyavi, ich bin Miyavi“. Ich hatte nie in Tokyo gespielt und ich sagte, ich hatte in Osaka gespielt, aber das war nur vor Mädchen die ich kannte und Leute, die ich traf. Also, der Vorhang schloss sich. Ich kann mich noch erinnern, dass ich jemanden aus dem Publikum hörte, der „Miyavi!“ rief.
Q: Obwohl es deine erste Show war?
M: Ja, und es war nicht nur eine, da waren ein Paar Stimmen. Ich meine nicht hundert, aber definitiv mehr als eine. Die meisten Stimmen riefen die anderen Bandmitglieder, aber da waren auch welche, die riefen „Miyavi“. Damit kann nicht ich gemeint sein, dachte ich. (beide lachen) Es wäre blöd, wenn die mich mit jemand verwechseln würden. Jedenfalls, es könnte sein, dass einige Leute die ich an verschiedenen Orten getroffen hatte, selbst wenn sie mich zuvor nicht spielen gehört hatten, mich nun bemerkt hatten und deshalb nach mir riefen. Aber das machte mich wirklich glücklich. Als wenn sie mich annahmen, als wenn sie mich akzeptierten oder willkommen hießen. Es brachte mich dazu, stärker zu spielen.
Q: Dann war die Show vorbei und du spieltest weiter in der Band?
M: Ich ging einmal zurück. [Anmerkung: zu seiner Heimatstadt/Familie]
Q: Du gingst zurück.
M: Ja, ich ging, um mein Zeug zu holen. Ich fragte nach einer Woche. Ich ging und holte all die Lieder, die ich geschrieben hatte. Von da an, sagte ich, ich trete der Band bei, wenn ich alle Lyrics und Lieder schreiben darf. Weil musikalisch hatten wir unsere Differenzen. Als Menschen mochte ich sie, aber ich wollte es auf meine Weise machen. Ich sagte, wenn ich all die Lieder und Lyrics machen darf, würde ich in ihrer Band sein und so wurde es entschieden. Also ging ich zurück nach Osaka, ich meine Hyogo, zeichnete alle Lieder auf, die ich in Demotapes hatte. Die ganze Woche arbeitete ich Tag und Nacht daran.
Q: Wie viele Lieder?
M: 15, 16 Lieder.
Q: Beeindruckend.
M: Zurück zu dem Tag, es war eine 4-Track-Maschine, die ich nutzte. Ich machte es selbst, vollendete es. Ich hatte noch kein Geld, aber dieses Mal nahm ich den Shinkansen, um auf dem rechten Fuß zu beginnen. Ich nahm 2 Boston-Taschen, einen Gitarrenkoffer und noch anderes mit, so viel Zeug, dass ich drei Mal die Treppen hoch und runter musste um alles allein zu tragen- ach und zwei Boxen. Ich hatte die ganze Zeit an der Musik gearbeitet, ich dachte, wenn ich es schicke, würde es nicht pünktlich in Tokyo sein. Und was sonst hatte ich?
Q: Das war also dein Umzug.
M: Ja, genau. Und so zog ich aus, aber ich hatte zuvor nicht geschlafen, und beim Tragen des ganzen Gepäcks.. Kaum dass ich hier [Anmerkung: er meint Tokyo] war, bekam ich Fieber, 40°C, eine Woche lang... (beide lachen)
Q: Du warst erstmal draußen.
M: Ja, wir cancelten die Gigs. (lacht)
Q: Aber schließlich wurdest du ein Profi. Wie hast du das geschafft? Wurdest du irgendwo entdeckt?
M:(schüttelt den Kopf) Nein, ich war ein Profi.
Q: Du warst zu der Zeit schon ein Profi?
M: Nicht ein richtiger Profi, aber wir waren eine Indieband, wir hatten Konzerte und auch eine CD draußen. Ich erinner mich nicht mehr, welche Aufnahme es war.. aber selbst an diesem Punkt wuchs der Unterschied zwischen meinen Idealen und der Realität mehr und mehr. Und natürlich wollte ich Nummer 1 in der Welt sein. Solange ich spielte, wollte ich Nummer 1 sein, in den Billboards [den US Charts], nicht den Oricon [den Japan Charts]. Ich weiß nicht warum, aber das war, was ich wollte. Ich bekam nicht, was ich wollte. Realisierte, dass wenn ich fortführen würde was ich tat, würde ich nicht sein, wo ich hin wollte. Das war der Konflikt in meinem Inneren. Umso größer der Unterschied zwischen dem was du tust und dem was du tun willst ist, umso mehr leidest du offenbar. Als wenn dein Geist und dein Körper separat voneinander wären. Was ich sagte und was ich tat waren zwei verschiedene Dinge. Ich dachte, dass ist nicht gut und ich entschied, es ist besser für mich, zu sterben. Natürlich gab es Wendungen, die alles drehten und die so die Oberhand gewannen. Ich fühlte mich schuldig mir gegenüber, schuldig gegenüber anderen Leuten und das brachte mich dazu, zu entschieden, zu sterben. Aber es ist nicht einfach zu sterben. Ich war 19 zu der Zeit.
Q: Du dachtest das, als du 19 warst?
M: So für 2 Jahre. Was war los mit meiner Pubertät? Zu der Zeit nahm ich all die Aufnahmen auf, schrieb Lyrics und Lieder, stellte die Tonhöhe ein, um es in die aufgenommenen Daten zu kriegen. Ich schlief vor dem Computer im Aufnahmestudio, wachte auf, aß, arbeitete weiter, aß, schlief.. und ich bemerkte, dass die anderen Bandmitglieder es alles leicht hinnahmen. Ich begann darüber nachzudenken, ob es einen Grund für mich gab, weiterhin auf diese Weise zu leben. Aber dann wieder, da gab es Momente, da war ich dankbar für bestimmte Leute, die Realität meiner Umwelt und mehr als alles andere für die Kids, die uns unterstützten. Ich meine nicht Millionen, aber eine bedeutsame Anzahl. Und ich konnte mich nicht entscheiden. Ich war zerrissen und wurde immer depressiver bis ich entschied, zu sterben. Aber dann konnte ich nicht. Ich konnte nichts tun. Aber selbst wenn ich nichts tat, konnte ich meine Gedanken nicht stoppen. So was konnte ich tun? Mein Boss von der Produktionsfirma zu der Zeit, schlug vor, dass ich mir eine Pause nehmen und irgendwohin gehen sollte. Er sagte „Es ist nicht gut für dich, momentan in der Szene zu sein“, also ging ich nach Okinawa.
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 6 - Erste Show in Tokyo
...Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
M: Und dann (auf der Bühne) sagte ich: „Miyavi, ich bin Miyavi“. Ich hatte nie in Tokyo gespielt und ich sagte, ich hatte in Osaka gespielt, aber das war nur vor Mädchen die ich kannte und Leute, die ich traf. Also, der Vorhang schloss sich. Ich kann mich noch erinnern, dass ich jemanden aus dem Publikum hörte, der „Miyavi!“ rief.
Q: Obwohl es deine erste Show war?
M: Ja, und es war nicht nur eine, da waren ein Paar Stimmen. Ich meine nicht hundert, aber definitiv mehr als eine. Die meisten Stimmen riefen die anderen Bandmitglieder, aber da waren auch welche, die riefen „Miyavi“. Damit kann nicht ich gemeint sein, dachte ich. (beide lachen) Es wäre blöd, wenn die mich mit jemand verwechseln würden. Jedenfalls, es könnte sein, dass einige Leute die ich an verschiedenen Orten getroffen hatte, selbst wenn sie mich zuvor nicht spielen gehört hatten, mich nun bemerkt hatten und deshalb nach mir riefen. Aber das machte mich wirklich glücklich. Als wenn sie mich annahmen, als wenn sie mich akzeptierten oder willkommen hießen. Es brachte mich dazu, stärker zu spielen.
Q: Dann war die Show vorbei und du spieltest weiter in der Band?
M: Ich ging einmal zurück. [Anmerkung: zu seiner Heimatstadt/Familie]
Q: Du gingst zurück.
M: Ja, ich ging, um mein Zeug zu holen. Ich fragte nach einer Woche. Ich ging und holte all die Lieder, die ich geschrieben hatte. Von da an, sagte ich, ich trete der Band bei, wenn ich alle Lyrics und Lieder schreiben darf. Weil musikalisch hatten wir unsere Differenzen. Als Menschen mochte ich sie, aber ich wollte es auf meine Weise machen. Ich sagte, wenn ich all die Lieder und Lyrics machen darf, würde ich in ihrer Band sein und so wurde es entschieden. Also ging ich zurück nach Osaka, ich meine Hyogo, zeichnete alle Lieder auf, die ich in Demotapes hatte. Die ganze Woche arbeitete ich Tag und Nacht daran.
Q: Wie viele Lieder?
M: 15, 16 Lieder.
Q: Beeindruckend.
M: Zurück zu dem Tag, es war eine 4-Track-Maschine, die ich nutzte. Ich machte es selbst, vollendete es. Ich hatte noch kein Geld, aber dieses Mal nahm ich den Shinkansen, um auf dem rechten Fuß zu beginnen. Ich nahm 2 Boston-Taschen, einen Gitarrenkoffer und noch anderes mit, so viel Zeug, dass ich drei Mal die Treppen hoch und runter musste um alles allein zu tragen- ach und zwei Boxen. Ich hatte die ganze Zeit an der Musik gearbeitet, ich dachte, wenn ich es schicke, würde es nicht pünktlich in Tokyo sein. Und was sonst hatte ich?
Q: Das war also dein Umzug.
M: Ja, genau. Und so zog ich aus, aber ich hatte zuvor nicht geschlafen, und beim Tragen des ganzen Gepäcks.. Kaum dass ich hier [Anmerkung: er meint Tokyo] war, bekam ich Fieber, 40°C, eine Woche lang... (beide lachen)
Q: Du warst erstmal draußen.
M: Ja, wir cancelten die Gigs. (lacht)
Q: Aber schließlich wurdest du ein Profi. Wie hast du das geschafft? Wurdest du irgendwo entdeckt?
M:(schüttelt den Kopf) Nein, ich war ein Profi.
Q: Du warst zu der Zeit schon ein Profi?
M: Nicht ein richtiger Profi, aber wir waren eine Indieband, wir hatten Konzerte und auch eine CD draußen. Ich erinner mich nicht mehr, welche Aufnahme es war.. aber selbst an diesem Punkt wuchs der Unterschied zwischen meinen Idealen und der Realität mehr und mehr. Und natürlich wollte ich Nummer 1 in der Welt sein. Solange ich spielte, wollte ich Nummer 1 sein, in den Billboards [den US Charts], nicht den Oricon [den Japan Charts]. Ich weiß nicht warum, aber das war, was ich wollte. Ich bekam nicht, was ich wollte. Realisierte, dass wenn ich fortführen würde was ich tat, würde ich nicht sein, wo ich hin wollte. Das war der Konflikt in meinem Inneren. Umso größer der Unterschied zwischen dem was du tust und dem was du tun willst ist, umso mehr leidest du offenbar. Als wenn dein Geist und dein Körper separat voneinander wären. Was ich sagte und was ich tat waren zwei verschiedene Dinge. Ich dachte, dass ist nicht gut und ich entschied, es ist besser für mich, zu sterben. Natürlich gab es Wendungen, die alles drehten und die so die Oberhand gewannen. Ich fühlte mich schuldig mir gegenüber, schuldig gegenüber anderen Leuten und das brachte mich dazu, zu entschieden, zu sterben. Aber es ist nicht einfach zu sterben. Ich war 19 zu der Zeit.
Q: Du dachtest das, als du 19 warst?
M: So für 2 Jahre. Was war los mit meiner Pubertät? Zu der Zeit nahm ich all die Aufnahmen auf, schrieb Lyrics und Lieder, stellte die Tonhöhe ein, um es in die aufgenommenen Daten zu kriegen. Ich schlief vor dem Computer im Aufnahmestudio, wachte auf, aß, arbeitete weiter, aß, schlief.. und ich bemerkte, dass die anderen Bandmitglieder es alles leicht hinnahmen. Ich begann darüber nachzudenken, ob es einen Grund für mich gab, weiterhin auf diese Weise zu leben. Aber dann wieder, da gab es Momente, da war ich dankbar für bestimmte Leute, die Realität meiner Umwelt und mehr als alles andere für die Kids, die uns unterstützten. Ich meine nicht Millionen, aber eine bedeutsame Anzahl. Und ich konnte mich nicht entscheiden. Ich war zerrissen und wurde immer depressiver bis ich entschied, zu sterben. Aber dann konnte ich nicht. Ich konnte nichts tun. Aber selbst wenn ich nichts tat, konnte ich meine Gedanken nicht stoppen. So was konnte ich tun? Mein Boss von der Produktionsfirma zu der Zeit, schlug vor, dass ich mir eine Pause nehmen und irgendwohin gehen sollte. Er sagte „Es ist nicht gut für dich, momentan in der Szene zu sein“, also ging ich nach Okinawa.
Freeworld Interview [2011] - Teil 5
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 5 - Abfahrt nach Tokyo
M: Ich hatte nicht viel Geld, also nahm ich den Nachtbus. Es gab keinen von Osaka aus, also ging ich zuerst nach Kyoto. Ich rief meine Mutter an und sagte ihr, dass ich gehe.
Q: Aus heiterem Himmel, an dem Tag.
M: Genau. Zuerst war sie überrascht. Aber sie wusste, dass ich eine Menge durchmachte, also sagte sie mir nur, ich solle gut auf mich Acht geben. Ich verließ Osaka, oder Kyoto, es dauerte 8 Stunden, um zur Tokyoter Station zu gelangen. Als ich da war, dachte ich darüber nach, was ich tun sollte. Es ist untypisch für mich, auf einer Reise zu sein um meine Sorgen zu vergessen. Ich entschied, eine Ex-Freundin vom Abschlussjahr der Junior Highschool zu treffen, mit der ich Schluss machen musste, weil ihre Eltern nach Tokyo versetzt worden waren. Es war noch früh und ich ging nach Hachiōji*. Ich hatte keine Bleibe, also dachte ich, wenn ich vielleicht Glück hatte...
Q: (lacht) Ich weiß, was du meinst.M: Also wartete ich darauf, dass sie aus der Schule kam. Wie viele Stunden waren das? (überlegt) Ich kam morgens an und wartete bis zum späten Nachmittag. Ich wartete und wartete an der Station. Mein Gefühl von Verlust und meine Vorfreude sie zu sehen gingen mir durch den Kopf. Und ich wartete und wartete, allein. Dann hörte ich „Habe ich dich warten lassen?“ Ich sah auf und sah sie- eine Ganguro. (beide lachen) Ich war wie „EH? WAS!?“ Was für ein Erwachen ist das? (beide lachen erneut)
Q: Ach ja, diese Zeit.**
M: Sie war eine „Yamanba Gal“ geworden.*** (beide lachen erneut) Sie sagte „Sorry, mein Freund kommt heute vorbei.“ Verdammt. (lacht)
Q: (lacht immernoch) Und dann?
M: Nach der Sache sagte ich nur „Ich bin froh, dich gesehen zu haben.“
Q: Und du sagtest Tschüss?
M: Ja, ich sagte Bye Bye. (winkt) Da gab es nichts weiter, was ich hätte tun können. (beide lachen wieder)
Q: Also standest du wieder allein da.
M: Also ging ich zurück zu dem was ich kannte, begann, zu verschiedenen Orten zu gehen. Und ich sah mir Stücke an, sodass ich zu Shows rein durfte, traf verschiedene Leute, wie in den Clubs. Bekam Anfragen zu Modeln, in verschiedenen Bands zu spielen.
Q: Aber wie ging es aus in der ersten Nacht, was tatest du da?
M: Ich schlief auf der Straße.
Q: Du schliefst auf der Straße. (lacht leise)
M: Ich hatte einige Zeit auf der Straße gelebt. Ich habe einige Zeit auf der Straße gelebt, als ich noch in Osaka war. Und ich kam am 29. Mai, vielleicht auch am 28. an, saisonal war dafür also alles in Ordnung. Ich traf eine Menge Leute, nach 2 Wochen dachte ich daran, zurück zu gehen. Ich meine, ich hatte meinen Job verlassen, meine Eltern- ich hatte es zu nichts gebracht. Hatte keine Kleider, Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie ich durchgekommen bin.
Q: (lacht) Aber irgendwie bist duzurecht gekommen.
M: Und an dem Tag, an dem ich plante zurückzugehen, hatte ich mein Handy ausgeschaltet. Ich hatte mein Ladegerät nicht mitgenommen, ich hatte es nur für ausgehende Anrufe. Aber ich erhielt einen Anruf durch einen Freund eines Freundes, welcher sagte, dass sie jammen wollten. Also auf meinem Rückweg.. wie versuchte ich zurückzukommen? Oh ja, mit dem Shinkansen. Für meine Generation gab es viele Wege, billig mit dem Shinkansen zu reisen. Da war noch etwas Zeit, bevor ich in den Zug musste. Also sagte ich „Wir jammen noch ein bisschen.“ Und wir spielten und dann wurde ich Teil dieser Band.
Q: Wie war der Name dieser Band?
M: „Due’le Quartz“.
Q: Hn?
M: „Due’le Quartz“, wie es hier steht (zeigt sein Tattoo auf der Hand).
Q: Ah, ok. Wie viele Mitglieder?M: 4 Mitglieder.
Q: Ah, so. Und du warst 17 zu der Zeit?
M: 19.
Q: 19 Jahre alt.
M: Nein, 17. Ich war 17. (nickt) (überlegt kurz) Um total ehrlich zu sein- Ich dachte, sie wären nicht so gut.
Q: Das ist, was du dachtest.
M: Wir jammten.. ich hatte Zweifel.
Q: Du dachtest wieder, es wäre nur mäßig. (lacht leicht)M: Aber zurückblickend auf die Zeit- ich muss selbst nur mäßig**** gewesen sein. Aber ich begann, sie als Personen sehr zu mögen. Sie waren 3,4,5 Jahre älter als ich, und ich dachte, es hat irgendwas damit zu tun, dass ich jemanden verloren hatte, dem ich wirklich vertrauen konnte. Es hat sich sehr behaglich angefühlt. Sie waren herzlich und ich fühlte mich willkommen. Und ich wollte bei ihnen sein. Das ist, wie es begann. Ich hatte nicht einmal meine Gitarre, weil ich nichts mitgenommen hatte. Ich borgte mir eine Gitarre und ich sagte ihnen, dass ich meinen Aufenthalt in Tokyo verlängern würde. Sie sagten, sie hätten einen Auftritt am nächsten Tag oder dem Tag darauf, also sagte ich, ich spiele diese Shows mit ihnen, wenn sie mir eine Gitarre borgen können. Ich borgte mir das ganze Equipment und wir spielten nahe der Meguro Station, an einem Ort, ‚Live Station‘ genannt. Ich spielte vorerst als ihr Supportgitarrist.
Q: Und was dann? War das die erste Show, die du jemals gespielt hast?
M: Nein, ich hatte meine eigenen Auftritte in Osaka gehabt.
Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
[Fortsetzung folgt in Teil 6]
*Stadt, zugehörig zum Kreis Tokyo
**Die Ganguros „starteten“ ihreTrendzeit ca. in den frühen bis mittigen 90ern, also genau zu der Zeit
*** Während die Ganguros auffallen durch gebräunte Haut und weiß geschminkte Lippen/Augen, sind die Yamanba/Yamamba noch einen Tick krasser an Schminke, Klamotten und Haare (z.B. nicht mehr blond sondern gelbe Haare) Durchaus schockierend, wenn man es nicht erwartet ;)
**** Mit ‚mäßig‘ bin ich auch nicht ganz zufrieden, aber das Wort lässt sich ein bisschen blöd übersetzen. Man könnte es am ehesten noch mit ‚lau‘ oder ‚lauwarm‘übersetzen (was dem Sinne, aber nicht der Formulierung in einem Satz entspräche), ‚oberflächlich‘ finde ich in dem Zusammenhang eher unpassend, zumindest wenn er andere beschreibt.
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 5 - Abfahrt nach Tokyo
Miyavi erzählt von seiner Exfreundin |
M: Ich hatte nicht viel Geld, also nahm ich den Nachtbus. Es gab keinen von Osaka aus, also ging ich zuerst nach Kyoto. Ich rief meine Mutter an und sagte ihr, dass ich gehe.
Q: Aus heiterem Himmel, an dem Tag.
M: Genau. Zuerst war sie überrascht. Aber sie wusste, dass ich eine Menge durchmachte, also sagte sie mir nur, ich solle gut auf mich Acht geben. Ich verließ Osaka, oder Kyoto, es dauerte 8 Stunden, um zur Tokyoter Station zu gelangen. Als ich da war, dachte ich darüber nach, was ich tun sollte. Es ist untypisch für mich, auf einer Reise zu sein um meine Sorgen zu vergessen. Ich entschied, eine Ex-Freundin vom Abschlussjahr der Junior Highschool zu treffen, mit der ich Schluss machen musste, weil ihre Eltern nach Tokyo versetzt worden waren. Es war noch früh und ich ging nach Hachiōji*. Ich hatte keine Bleibe, also dachte ich, wenn ich vielleicht Glück hatte...
Q: (lacht) Ich weiß, was du meinst.M: Also wartete ich darauf, dass sie aus der Schule kam. Wie viele Stunden waren das? (überlegt) Ich kam morgens an und wartete bis zum späten Nachmittag. Ich wartete und wartete an der Station. Mein Gefühl von Verlust und meine Vorfreude sie zu sehen gingen mir durch den Kopf. Und ich wartete und wartete, allein. Dann hörte ich „Habe ich dich warten lassen?“ Ich sah auf und sah sie- eine Ganguro. (beide lachen) Ich war wie „EH? WAS!?“ Was für ein Erwachen ist das? (beide lachen erneut)
Q: Ach ja, diese Zeit.**
M: Sie war eine „Yamanba Gal“ geworden.*** (beide lachen erneut) Sie sagte „Sorry, mein Freund kommt heute vorbei.“ Verdammt. (lacht)
Q: (lacht immernoch) Und dann?
M: Nach der Sache sagte ich nur „Ich bin froh, dich gesehen zu haben.“
Q: Und du sagtest Tschüss?
M: Ja, ich sagte Bye Bye. (winkt) Da gab es nichts weiter, was ich hätte tun können. (beide lachen wieder)
Q: Also standest du wieder allein da.
M: Also ging ich zurück zu dem was ich kannte, begann, zu verschiedenen Orten zu gehen. Und ich sah mir Stücke an, sodass ich zu Shows rein durfte, traf verschiedene Leute, wie in den Clubs. Bekam Anfragen zu Modeln, in verschiedenen Bands zu spielen.
Q: Aber wie ging es aus in der ersten Nacht, was tatest du da?
M: Ich schlief auf der Straße.
Q: Du schliefst auf der Straße. (lacht leise)
M: Ich hatte einige Zeit auf der Straße gelebt. Ich habe einige Zeit auf der Straße gelebt, als ich noch in Osaka war. Und ich kam am 29. Mai, vielleicht auch am 28. an, saisonal war dafür also alles in Ordnung. Ich traf eine Menge Leute, nach 2 Wochen dachte ich daran, zurück zu gehen. Ich meine, ich hatte meinen Job verlassen, meine Eltern- ich hatte es zu nichts gebracht. Hatte keine Kleider, Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie ich durchgekommen bin.
Q: (lacht) Aber irgendwie bist duzurecht gekommen.
M: Und an dem Tag, an dem ich plante zurückzugehen, hatte ich mein Handy ausgeschaltet. Ich hatte mein Ladegerät nicht mitgenommen, ich hatte es nur für ausgehende Anrufe. Aber ich erhielt einen Anruf durch einen Freund eines Freundes, welcher sagte, dass sie jammen wollten. Also auf meinem Rückweg.. wie versuchte ich zurückzukommen? Oh ja, mit dem Shinkansen. Für meine Generation gab es viele Wege, billig mit dem Shinkansen zu reisen. Da war noch etwas Zeit, bevor ich in den Zug musste. Also sagte ich „Wir jammen noch ein bisschen.“ Und wir spielten und dann wurde ich Teil dieser Band.
Q: Wie war der Name dieser Band?
M: „Due’le Quartz“.
Q: Hn?
M: „Due’le Quartz“, wie es hier steht (zeigt sein Tattoo auf der Hand).
Q: Ah, ok. Wie viele Mitglieder?M: 4 Mitglieder.
Q: Ah, so. Und du warst 17 zu der Zeit?
M: 19.
Q: 19 Jahre alt.
M: Nein, 17. Ich war 17. (nickt) (überlegt kurz) Um total ehrlich zu sein- Ich dachte, sie wären nicht so gut.
Q: Das ist, was du dachtest.
M: Wir jammten.. ich hatte Zweifel.
Q: Du dachtest wieder, es wäre nur mäßig. (lacht leicht)M: Aber zurückblickend auf die Zeit- ich muss selbst nur mäßig**** gewesen sein. Aber ich begann, sie als Personen sehr zu mögen. Sie waren 3,4,5 Jahre älter als ich, und ich dachte, es hat irgendwas damit zu tun, dass ich jemanden verloren hatte, dem ich wirklich vertrauen konnte. Es hat sich sehr behaglich angefühlt. Sie waren herzlich und ich fühlte mich willkommen. Und ich wollte bei ihnen sein. Das ist, wie es begann. Ich hatte nicht einmal meine Gitarre, weil ich nichts mitgenommen hatte. Ich borgte mir eine Gitarre und ich sagte ihnen, dass ich meinen Aufenthalt in Tokyo verlängern würde. Sie sagten, sie hätten einen Auftritt am nächsten Tag oder dem Tag darauf, also sagte ich, ich spiele diese Shows mit ihnen, wenn sie mir eine Gitarre borgen können. Ich borgte mir das ganze Equipment und wir spielten nahe der Meguro Station, an einem Ort, ‚Live Station‘ genannt. Ich spielte vorerst als ihr Supportgitarrist.
Q: Und was dann? War das die erste Show, die du jemals gespielt hast?
M: Nein, ich hatte meine eigenen Auftritte in Osaka gehabt.
Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
[Fortsetzung folgt in Teil 6]
*Stadt, zugehörig zum Kreis Tokyo
**Die Ganguros „starteten“ ihreTrendzeit ca. in den frühen bis mittigen 90ern, also genau zu der Zeit
*** Während die Ganguros auffallen durch gebräunte Haut und weiß geschminkte Lippen/Augen, sind die Yamanba/Yamamba noch einen Tick krasser an Schminke, Klamotten und Haare (z.B. nicht mehr blond sondern gelbe Haare) Durchaus schockierend, wenn man es nicht erwartet ;)
**** Mit ‚mäßig‘ bin ich auch nicht ganz zufrieden, aber das Wort lässt sich ein bisschen blöd übersetzen. Man könnte es am ehesten noch mit ‚lau‘ oder ‚lauwarm‘übersetzen (was dem Sinne, aber nicht der Formulierung in einem Satz entspräche), ‚oberflächlich‘ finde ich in dem Zusammenhang eher unpassend, zumindest wenn er andere beschreibt.
Freeworld Interview [2011] - Teil 4
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 4 - Kindheit
Q: Seit du ein Kind warst, hat dich irgendetwas ärgerlich gestimmt?
M:Ärgerlich?
Q: Warst du ärgerlich über irgendetwas? Hast du gegen etwas rebelliert oder sowas in der Art?
M: Es war mehr ein Komplex als eine Rebellion.
Q: Worüber war der Komplex?
M: Wie kann ich das formulieren? (überlegt) Es ist, als hatte ich hohe Ansprüche an mich selbst. Als wenn Dinge in einem bestimmten Weg erfolgen müssten.
Q: Du hattest Erwartungen an dich selbst.
M: Ja, Ich meine heute habe ich Ziele wie Rockmusik weltweit zu spielen, aber als ich ein Kind war, da gab es eine Zeit da spielte ich kein Fußball, natürlich machte ich da auch noch keine Musik, und ich hatte einfach noch nichts besonderes gemacht. Aber du weißt, wie die beginnst zu denken dass das Leben wie ein Film ist, du bist der Star und alles anderes ist ein Fake. Und wenn dein Leben vorbei ist und du tot bist, wird dein ganzes Leben für dich zurückgespult, sodass du bereuen kannst. Ich dachte damals, irgendjemand muss da draußen sein und mich filmen (lacht)
Q: (lacht ebenfalls) verstehe.
M: Das ist, warum ich immer darüber nachdachte wie ich sein sollte, wie ich selbst sein wollte.
Q: Deine Ideale.
M: (überlegt) Und ich hatte eine Menge Romanzen.
Q: Seit du ein Kind warst?
M: Seit ich ein Kind war, bis ich dann verheiratet war. (lachen beide)
Q: Als du ein Kind in der Grundschule warst und bevor du mit Fußball begannst, gab es da irgendwas was du sein wolltest, wenn du mal erwachsen bist?
M: (schüttelt den Kopf) Nichts.
Q: Also hast du nur darüber nachgedacht, wie du sein solltest.
M: Ich wollte nur cool sein. Ich habe nicht so viel darüber nachgedacht als Kind oder in der Grundschule, aber besonders dann als ich mit Fußball begann, und als ich von Osaka nach Hyogo zog. Es war ein neu gebautes Wohngebiet, wie im Manga „Soil“ von Atsushi Kaneko. Da war nichts rund herum. Ich lief jeden Morgen eine Stunde zur Schule.. über Berge (lacht).. und ich spielte Fußball, und noch mehr Fußball. Ich kam nach Hause und spielte wieder Fußball- das war mein Leben. Aber ich hatte Zweifel daran, wo ich stehe. Gehörte ich hier her? War das nicht ein bisschen zu einfach? An diesem Punkt in meinem Leben war alles was ich konnte, Fußball spielen. Jeden Morgen bevor ich zur Schule ging kickte ich den Ball, dann während den Pausen und während der Mittagspause. Ich kam nach Hause und kickte den Ball herum, dann ging ich zum Park und kickte ihn weiter, kam nach Hause vom Park und kickte den Ball vorm Haus herum. Und das war mein Leben. Aber ich hinterfragte mich immer, mein ganzes Leben am selben Platz zu verbringen.
Q: Woher denkst du kamen diese Gefühle? Empfandest du deine Umgebung als mäßig? Warum denkst du, hast du so gefühlt? Was hat dich dazu gebracht, so zu denken?
M: (beginnt kurz einen Satz)
Q: Ich frage mich, ob es etwas aus deinem Inneren war? Ich wundere mich immer darüber. Alles an Gefühlen, wie etwa Leidenschaft, wächst von innen. Ich wundere mich, wie das geschieht. Ich habe das schon bei vielen verschiedenen Menschen gesehen und mich darüber gewundert. Es ist nicht so, dass es ein ausschlaggebendes Ereignis gab, oder?
M: Du meinst wie etwa ein Trauma? Kann mich an keines erinnern. Ich war mehr dabei, ein Trauma zu kreieren. (beide lachen)
Q: Nochmal zurück, du kamst zur Gitarre, spieltest sie, hattest eine Vision. Und was passierte dann?
M: Und dann spielte und spielte ich die Gitarre, ging nicht mehr zur Schule, ging wenig später von der Highschool ab. Zu dieser Zeit gab es eine Musikszene, „Jap Core“ in den Clubs genannt, wie etwa Fandango in Juso, Osaka*. Dort waren Bands wie„R.O.M“... gekleidet in Nageljacken, Kästen mit Bier flogen während den Shows ins Publikum (lacht) Typen haben geblutet, Mädels im Hintergrund sahen den Schlägereien zu (beide müssen lachen) Ich fing an, an Orten wie diesen rumzuhängen. Und da gab es einen Typen, der wirklich gut auf mich Acht gab**. Er hatte einen Mohawk, keine Augenbrauen.. dennoch war er sehr feinfühlig, was neu für mich war. Er brachte mir viel bei, auch über Musik. Ich hing einige Zeit mit ihm ab, aber wir entwickelten uns nach einer Weile auseinander, einfach so, nicht das irgendwas zwischen uns vorgefallen war. Ich dachte irgendwann, ich hatte ihn in letzter Zeit kaum gesehen- und dann sagte mir jemand, er sei gestorben. Ich erhielt die Neuigkeiten und konnte es nicht glauben. Bis dahin war mir sowas noch nie passiert. Jemand, bei dem es mich wirklich traf, starb. Ich hatte nie jemanden aus der Familie verloren, meine Großmutter und mein Großvater waren zu der Zeit beide noch am Leben.
Q: Und wie alt warst du, als das passierte?
M: 17.
Q: Und der Junge?
M: 19, (nickt) 19.
Q: Und wie starb er?
M: (schweigt kurz) Einfach auf den Straßen von Hokkaido. Er war auch in einer Band, eine Menge Zeug passierte und es gibt verschiedene Versionen davon, was wirklich geschehen ist. Aber ich fühlte mich, wie als gäbe es etwas, was ich getan haben könnte***. Und es war das erste Mal für mich, das etwas wie das geschehen war und das schockierte mich. Er war gegangen. Ich ging zur Totenwache, der Beerdigung, seinem Haus, und mir wurde klar, dass er gegangen war. Und ich weinte und weinte. Selbst ohne ihn war die Szene noch dieselbe, die Plätze an denen wir abhingen, alles war dasselbe. Aber ohne diese eine Person die nun fort war, sahen die Dinge komplett anders aus. Die ganze Szene sah anders aus. Ich begann zu denken, wenn ich hier bliebe, würde ich verrückt werden- und das war, als ich dann nach Tokyo ging. Ich nahm einen Job an, wo ich Flyer für Erwachsene zu verteilen hatte. Ich begann mich darüber zu wundern, was ich tun sollte und dachte darüber nach, nach Tokyo zu gehen. Ich hatte meine Brieftasche, meine Zigaretten, mein Handy, und ich dachte, ich gehe nach Tokyo.
*Ein Club in Osaka.
** Wer mit japanischen Bezeichnungen vertraut ist: Er nennt ihn hier als seinen Senpai :)
***Hier kann es durchaus sein, dass man es auch mit „Aber ich fühlte mich, als wäre es mir selbst geschehen“ übersetzen könnte, da war ich mir nicht ganz sicher.
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 4 - Kindheit
Q: Seit du ein Kind warst, hat dich irgendetwas ärgerlich gestimmt?
M:Ärgerlich?
Q: Warst du ärgerlich über irgendetwas? Hast du gegen etwas rebelliert oder sowas in der Art?
M: Es war mehr ein Komplex als eine Rebellion.
Q: Worüber war der Komplex?
M: Wie kann ich das formulieren? (überlegt) Es ist, als hatte ich hohe Ansprüche an mich selbst. Als wenn Dinge in einem bestimmten Weg erfolgen müssten.
Q: Du hattest Erwartungen an dich selbst.
M: Ja, Ich meine heute habe ich Ziele wie Rockmusik weltweit zu spielen, aber als ich ein Kind war, da gab es eine Zeit da spielte ich kein Fußball, natürlich machte ich da auch noch keine Musik, und ich hatte einfach noch nichts besonderes gemacht. Aber du weißt, wie die beginnst zu denken dass das Leben wie ein Film ist, du bist der Star und alles anderes ist ein Fake. Und wenn dein Leben vorbei ist und du tot bist, wird dein ganzes Leben für dich zurückgespult, sodass du bereuen kannst. Ich dachte damals, irgendjemand muss da draußen sein und mich filmen (lacht)
Q: (lacht ebenfalls) verstehe.
M: Das ist, warum ich immer darüber nachdachte wie ich sein sollte, wie ich selbst sein wollte.
Q: Deine Ideale.
M: (überlegt) Und ich hatte eine Menge Romanzen.
Q: Seit du ein Kind warst?
M: Seit ich ein Kind war, bis ich dann verheiratet war. (lachen beide)
Q: Als du ein Kind in der Grundschule warst und bevor du mit Fußball begannst, gab es da irgendwas was du sein wolltest, wenn du mal erwachsen bist?
M: (schüttelt den Kopf) Nichts.
Q: Also hast du nur darüber nachgedacht, wie du sein solltest.
M: Ich wollte nur cool sein. Ich habe nicht so viel darüber nachgedacht als Kind oder in der Grundschule, aber besonders dann als ich mit Fußball begann, und als ich von Osaka nach Hyogo zog. Es war ein neu gebautes Wohngebiet, wie im Manga „Soil“ von Atsushi Kaneko. Da war nichts rund herum. Ich lief jeden Morgen eine Stunde zur Schule.. über Berge (lacht).. und ich spielte Fußball, und noch mehr Fußball. Ich kam nach Hause und spielte wieder Fußball- das war mein Leben. Aber ich hatte Zweifel daran, wo ich stehe. Gehörte ich hier her? War das nicht ein bisschen zu einfach? An diesem Punkt in meinem Leben war alles was ich konnte, Fußball spielen. Jeden Morgen bevor ich zur Schule ging kickte ich den Ball, dann während den Pausen und während der Mittagspause. Ich kam nach Hause und kickte den Ball herum, dann ging ich zum Park und kickte ihn weiter, kam nach Hause vom Park und kickte den Ball vorm Haus herum. Und das war mein Leben. Aber ich hinterfragte mich immer, mein ganzes Leben am selben Platz zu verbringen.
Q: Woher denkst du kamen diese Gefühle? Empfandest du deine Umgebung als mäßig? Warum denkst du, hast du so gefühlt? Was hat dich dazu gebracht, so zu denken?
M: (beginnt kurz einen Satz)
Q: Ich frage mich, ob es etwas aus deinem Inneren war? Ich wundere mich immer darüber. Alles an Gefühlen, wie etwa Leidenschaft, wächst von innen. Ich wundere mich, wie das geschieht. Ich habe das schon bei vielen verschiedenen Menschen gesehen und mich darüber gewundert. Es ist nicht so, dass es ein ausschlaggebendes Ereignis gab, oder?
M: Du meinst wie etwa ein Trauma? Kann mich an keines erinnern. Ich war mehr dabei, ein Trauma zu kreieren. (beide lachen)
Q: Nochmal zurück, du kamst zur Gitarre, spieltest sie, hattest eine Vision. Und was passierte dann?
M: Und dann spielte und spielte ich die Gitarre, ging nicht mehr zur Schule, ging wenig später von der Highschool ab. Zu dieser Zeit gab es eine Musikszene, „Jap Core“ in den Clubs genannt, wie etwa Fandango in Juso, Osaka*. Dort waren Bands wie„R.O.M“... gekleidet in Nageljacken, Kästen mit Bier flogen während den Shows ins Publikum (lacht) Typen haben geblutet, Mädels im Hintergrund sahen den Schlägereien zu (beide müssen lachen) Ich fing an, an Orten wie diesen rumzuhängen. Und da gab es einen Typen, der wirklich gut auf mich Acht gab**. Er hatte einen Mohawk, keine Augenbrauen.. dennoch war er sehr feinfühlig, was neu für mich war. Er brachte mir viel bei, auch über Musik. Ich hing einige Zeit mit ihm ab, aber wir entwickelten uns nach einer Weile auseinander, einfach so, nicht das irgendwas zwischen uns vorgefallen war. Ich dachte irgendwann, ich hatte ihn in letzter Zeit kaum gesehen- und dann sagte mir jemand, er sei gestorben. Ich erhielt die Neuigkeiten und konnte es nicht glauben. Bis dahin war mir sowas noch nie passiert. Jemand, bei dem es mich wirklich traf, starb. Ich hatte nie jemanden aus der Familie verloren, meine Großmutter und mein Großvater waren zu der Zeit beide noch am Leben.
Q: Und wie alt warst du, als das passierte?
M: 17.
Q: Und der Junge?
M: 19, (nickt) 19.
Q: Und wie starb er?
M: (schweigt kurz) Einfach auf den Straßen von Hokkaido. Er war auch in einer Band, eine Menge Zeug passierte und es gibt verschiedene Versionen davon, was wirklich geschehen ist. Aber ich fühlte mich, wie als gäbe es etwas, was ich getan haben könnte***. Und es war das erste Mal für mich, das etwas wie das geschehen war und das schockierte mich. Er war gegangen. Ich ging zur Totenwache, der Beerdigung, seinem Haus, und mir wurde klar, dass er gegangen war. Und ich weinte und weinte. Selbst ohne ihn war die Szene noch dieselbe, die Plätze an denen wir abhingen, alles war dasselbe. Aber ohne diese eine Person die nun fort war, sahen die Dinge komplett anders aus. Die ganze Szene sah anders aus. Ich begann zu denken, wenn ich hier bliebe, würde ich verrückt werden- und das war, als ich dann nach Tokyo ging. Ich nahm einen Job an, wo ich Flyer für Erwachsene zu verteilen hatte. Ich begann mich darüber zu wundern, was ich tun sollte und dachte darüber nach, nach Tokyo zu gehen. Ich hatte meine Brieftasche, meine Zigaretten, mein Handy, und ich dachte, ich gehe nach Tokyo.
*Ein Club in Osaka.
** Wer mit japanischen Bezeichnungen vertraut ist: Er nennt ihn hier als seinen Senpai :)
***Hier kann es durchaus sein, dass man es auch mit „Aber ich fühlte mich, als wäre es mir selbst geschehen“ übersetzen könnte, da war ich mir nicht ganz sicher.
Freeworld Interview [2011] - Teil 3
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 3 -Erziehung
Q: Können wir noch weiter in der Zeit zurück gehen? Wo wurdest du geboren?M: Osaka.
Q: Wie warst du als Kind?
M: (überlegt) Wie war ich als Kind? Ich denke, ich war ein Angeber.
Q: Oh ja? Was meinst du? Ich meine, wodurch erinnerst du dich, so gewesen zu sein?
M: Fotos, Ich habe es auf Fotos gesehen, Videos, Geschichten die mir meine Eltern erzählt haben.. Und ich war auch sehr freundlich. Ich erinner mich, da war ein Shopping Gebiet in Osaka, Konohana-ku, ein Platz der nannte sich Kasugade. Jedes Mal wenn ich dort in die Läden ging, kamen Leute und gaben mir 100 Yen hier, ein bisschen Spielzeug da und einige Süßigkeiten dort. Ich glaube, ich war sympathisch. Ich sprach mit allen möglichen Menschen. Ich ging mit meiner Großmutter zur Karaoke-Bar.
Q: Hm. Wie waren deine Vater und Mutter?
M: Die sind ganz normal. Mein Vater war eher der intellektuelle Typ. Wie ein Typ von der Universität.
Q: (lacht) Was für ein Typ ist das?
M: Nein, was ich meine ist, er studierte hart, er war verklemmt.
Q: Ah, und deine Mutter?
M: Sie war das genaue Gegenteil.
Q: Sie war wild?
M: Sie ist von Tokushima. Sie mochte es schon immer, zu tanzen. Um es zusammenzufassen, kann man sagen, sie war ein „Yankee“.*
Q: Ah, ach so. Ich habe mich immer gewundert, was einen Kerl wie „Miyavi“ macht.**
*Ich weiß jetzt nicht, ob er wirklich DIE Yankee’s meint (Jugendliche Banden, Rowdies,etc.), einfach mal googeln, überspitzt sind Yankees übrigens hierzulande bekannt durch den Film Kamikaze Girls ;) Hier benennen sie es als 'schlechtes Mädchen', also 'bad girl'.
**Ich weiß was er meint, kann es aber gerade selbst nicht so gut formulieren. Es ist bezogen auf die Eltern, soviel wie "Aha, jetzt weiß ich, warum du so bist".
[Fortsetzung folgt in Teil 4]
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 3 -Erziehung
Q: Können wir noch weiter in der Zeit zurück gehen? Wo wurdest du geboren?M: Osaka.
Q: Wie warst du als Kind?
M: (überlegt) Wie war ich als Kind? Ich denke, ich war ein Angeber.
Q: Oh ja? Was meinst du? Ich meine, wodurch erinnerst du dich, so gewesen zu sein?
M: Fotos, Ich habe es auf Fotos gesehen, Videos, Geschichten die mir meine Eltern erzählt haben.. Und ich war auch sehr freundlich. Ich erinner mich, da war ein Shopping Gebiet in Osaka, Konohana-ku, ein Platz der nannte sich Kasugade. Jedes Mal wenn ich dort in die Läden ging, kamen Leute und gaben mir 100 Yen hier, ein bisschen Spielzeug da und einige Süßigkeiten dort. Ich glaube, ich war sympathisch. Ich sprach mit allen möglichen Menschen. Ich ging mit meiner Großmutter zur Karaoke-Bar.
Q: Hm. Wie waren deine Vater und Mutter?
M: Die sind ganz normal. Mein Vater war eher der intellektuelle Typ. Wie ein Typ von der Universität.
Q: (lacht) Was für ein Typ ist das?
M: Nein, was ich meine ist, er studierte hart, er war verklemmt.
Q: Ah, und deine Mutter?
M: Sie war das genaue Gegenteil.
Q: Sie war wild?
M: Sie ist von Tokushima. Sie mochte es schon immer, zu tanzen. Um es zusammenzufassen, kann man sagen, sie war ein „Yankee“.*
Q: Ah, ach so. Ich habe mich immer gewundert, was einen Kerl wie „Miyavi“ macht.**
*Ich weiß jetzt nicht, ob er wirklich DIE Yankee’s meint (Jugendliche Banden, Rowdies,etc.), einfach mal googeln, überspitzt sind Yankees übrigens hierzulande bekannt durch den Film Kamikaze Girls ;) Hier benennen sie es als 'schlechtes Mädchen', also 'bad girl'.
**Ich weiß was er meint, kann es aber gerade selbst nicht so gut formulieren. Es ist bezogen auf die Eltern, soviel wie "Aha, jetzt weiß ich, warum du so bist".
[Fortsetzung folgt in Teil 4]
Freeworld Interview [2011] - Teil 2
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 2 - Einführung in die Gitarre
...Q: Ach so. Und warum die Gitarre? Weil nun ist die Gitarre ja dein Leben.
M: Da gibt es keinen besonderen Grund, warum ich die Gitarre gewählt habe. Wir sagten uns nur „Lasst uns eine Band gründen“ und dann „Ich bin an der Gitarre“. Das ist alles. Da gab es nicht wirklich einen Gitarristen, zu dem ich aufsah. Es ist nicht so, dass ich wie jemand besonderes sein wollte. Ich hatte einfach nichts Besseres zu tun. Das Einzige in meinem Leben war bis dato der Fußball, als der weg war, dachte ich „Was werde ich von nun an tun?“
Q: Hm. Und wie alt warst du zu der Zeit?
M: 15. Also nahm ich die Gitarre, dann als ich aufhörte zur Schule zu gehen, kickte ich Tag für Tag den Ball, nein, ich meine, spielte die Gitarre Tag für Tag. Mein Lebensplan war, dass ich mein Leben lang Fußball spielen würde, jeden hoffentlich damit glücklich machen würde... das Publikum glücklich, mich selbst glücklich, meine Familie... aber das wurde mir genommen. Und ich dachte „Was mache ich ab jetzt?“ Ich war mir am Anfang nicht sicher. Es war nur etwas zu tun, wie etwa ein Fahrrad zu stehlen, nahm ich eben die Gitarre. Und dann spielte ich „Do Re Mi Fa So La Ti Do“ und dann bamm! Ich stellte mich mir selbst im Rampenlicht vor, vor einem Millionenpublikum, alle rockend. Und ich dachte: „Das ist es.“ Von da an spielte ich jeden Tag Gitarre.
Q: Du nahmst dir also die Gitarre und warst sofort in der Lage, sie zu spielen?
M: Es war nur „Do Re Mi Fa So La Ti Do“, also war es sehr langsam, und als ich die letzte Note spielte, sah ich ein Bild von mir von hinten auf der Bühne, vor einem Millionen Publikum, die Gitarre spielend. Es war ähnlich dem, was ich gefühlt hatte, als ich das erste Mal Fußball spielte. Als ich das erste Mal einen Fußball nahm... Ist es ok, wenn ich zurück zum Thema Fußball gehe?
Q: Sicher.
M: Als ich Fußball zu spielen begann, hatte ich ebenfalls keinen bestimmten Grund. In der Grundschule, in die ich ging, gab es nur ein Baseball Team und ein Fußball Team. Als ich in der zweiten Klasse war, gab es ein Mädchen, in das ich verknallt war. Sie sagte „Ishihara-kun“, apropos ich bin Ishihara-kun, „Wirst du im Baseball Team oder im Fußball Team sein?“ Und ich hatte nicht die Absicht einem von beiden beizutreten (lacht), aber ich sagte: „Ich denke Fußball.“ (lacht erneut)
Q: (lacht ebenfalls) So das war es, was du also sagtest.
M: Und so trat ich dem Fußball Team bei, ging zum ersten Training, kickte den Ball rum, und am Ende des Tages, nein ich meine vor dem Ende des Tages, fragten die: „Gibt es irgendjemanden, der Kapitän sein will?“. Es herrschte Schweigen. Ich sah mich um und dachte, ich sollte es sein. (lacht) Und ich sagte, ich mach es.
Q: Also hobst du deinen Arm.
M: (nickt)
Q: Können wir noch weiter in der Zeit zurück gehen? Wo wurdest du geboren?
[Fortsetzung folgt in Teil 3]
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 2 - Einführung in die Gitarre
...Q: Ach so. Und warum die Gitarre? Weil nun ist die Gitarre ja dein Leben.
M: Da gibt es keinen besonderen Grund, warum ich die Gitarre gewählt habe. Wir sagten uns nur „Lasst uns eine Band gründen“ und dann „Ich bin an der Gitarre“. Das ist alles. Da gab es nicht wirklich einen Gitarristen, zu dem ich aufsah. Es ist nicht so, dass ich wie jemand besonderes sein wollte. Ich hatte einfach nichts Besseres zu tun. Das Einzige in meinem Leben war bis dato der Fußball, als der weg war, dachte ich „Was werde ich von nun an tun?“
Q: Hm. Und wie alt warst du zu der Zeit?
M: 15. Also nahm ich die Gitarre, dann als ich aufhörte zur Schule zu gehen, kickte ich Tag für Tag den Ball, nein, ich meine, spielte die Gitarre Tag für Tag. Mein Lebensplan war, dass ich mein Leben lang Fußball spielen würde, jeden hoffentlich damit glücklich machen würde... das Publikum glücklich, mich selbst glücklich, meine Familie... aber das wurde mir genommen. Und ich dachte „Was mache ich ab jetzt?“ Ich war mir am Anfang nicht sicher. Es war nur etwas zu tun, wie etwa ein Fahrrad zu stehlen, nahm ich eben die Gitarre. Und dann spielte ich „Do Re Mi Fa So La Ti Do“ und dann bamm! Ich stellte mich mir selbst im Rampenlicht vor, vor einem Millionenpublikum, alle rockend. Und ich dachte: „Das ist es.“ Von da an spielte ich jeden Tag Gitarre.
Q: Du nahmst dir also die Gitarre und warst sofort in der Lage, sie zu spielen?
M: Es war nur „Do Re Mi Fa So La Ti Do“, also war es sehr langsam, und als ich die letzte Note spielte, sah ich ein Bild von mir von hinten auf der Bühne, vor einem Millionen Publikum, die Gitarre spielend. Es war ähnlich dem, was ich gefühlt hatte, als ich das erste Mal Fußball spielte. Als ich das erste Mal einen Fußball nahm... Ist es ok, wenn ich zurück zum Thema Fußball gehe?
Q: Sicher.
M: Als ich Fußball zu spielen begann, hatte ich ebenfalls keinen bestimmten Grund. In der Grundschule, in die ich ging, gab es nur ein Baseball Team und ein Fußball Team. Als ich in der zweiten Klasse war, gab es ein Mädchen, in das ich verknallt war. Sie sagte „Ishihara-kun“, apropos ich bin Ishihara-kun, „Wirst du im Baseball Team oder im Fußball Team sein?“ Und ich hatte nicht die Absicht einem von beiden beizutreten (lacht), aber ich sagte: „Ich denke Fußball.“ (lacht erneut)
Q: (lacht ebenfalls) So das war es, was du also sagtest.
M: Und so trat ich dem Fußball Team bei, ging zum ersten Training, kickte den Ball rum, und am Ende des Tages, nein ich meine vor dem Ende des Tages, fragten die: „Gibt es irgendjemanden, der Kapitän sein will?“. Es herrschte Schweigen. Ich sah mich um und dachte, ich sollte es sein. (lacht) Und ich sagte, ich mach es.
Q: Also hobst du deinen Arm.
M: (nickt)
Q: Können wir noch weiter in der Zeit zurück gehen? Wo wurdest du geboren?
[Fortsetzung folgt in Teil 3]
Freeworld Interview [2011] - Teil 1
Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 1 - BEGINN
Q: Bitte verrate mir deinen Namen.
M: Miyavi.
Q: Dein Beruf?
M: Ich bin Rockstar.
Q: So, was ist ein Rockstar?
M: Ein Lebensstil.
Q: Ok.. sei etwas genauer.
M: In weniger als 140 Zeichen? (lacht)
Q: (lacht ebenfalls) Wann hast du entschieden, Rockstar zu werden?
M: Als ich das erste Mal die Gitarre nahm. Als ich 15 war.
Q: Als du 15 warst? Das ist später, als ich erwartet hatte.
M: Davor war ich beim Fußball.
Q: Ah, ich verstehe. Also Moment, du warst zuerst beim Fußball...
M: Ja, ich wollte wie Ramos sein.
Q: Du wolltest also wie Ramos sein, und dann nahmst du die Gitarre.
M: Ja, ich hatte eine Verletzung und habe aufgehört.
Q: Oh wirklich, da war es dir also ernst mit Fußball.
M: Ja, es war mir ernst. Ich war in einem Profi-Team, Ich war auch in der Junior Jugend, und dann habe ich mich verletzt, gab auf, wurde kriminell, und dann nahm ich das erste Mal die Gitarre in die Hand.
Q: Warte, erzähl mir ein bisschen mehr darüber. Wie kam es dazu, dass du zur Gitarre kamst?
M: Schon immer seit ich ein Kind war, habe ich immer nur den Fußball herumgekickt, Tag für Tag. Ich wollte ein Profi werden. Ich bestand die Probetrainings für die Profis. Ich war in ‚Celeste Osaka‘, ein J-Liga Team. Im Amano Gebiet wurde es zu der Zeit ‚Yanmar Diesel‘ genannt. Jeden Tag fuhr ich mit dem überfüllten Zug. Ich wechselte die Kleidung nach der Schule im Zug, rannte zum Training, bis etwa 10 oder 11 Uhr in der Nacht, fuhr wieder heim mit dem überfüllten Zug, ging zurück zur Schule - das war mein Leben. Dann, plötzlich, verletzte ich mich.
Q: Wie? Was war passiert?
M: In einem Zusammenstoß während eines Spiels, ich brach mir mein Bein. Das führte zu einer 3-monatigen Pause. Ich dachte über eine Menge Dinge nach. In einem professionellen Team verändert sich vieles sehr schnell. Wenn der Trainer sich ändert, ändert sich das ganze Team. Ich fühlte mich, als würde ich nicht mehr dazugehören.
Q: Die 3-Monatige Pause war es also, was deine Träume zerschlug.
M: Ja, das war es. Und dann gab ich auf.
Q: Ok, du sagtest, du wurdest kriminell. Was war passiert?
M: Fußball war bis dahin ein so großer Teil meines Lebens, und plötzlich hatte ich nichts mehr zu tun. Ich begann Diebstähle, Kämpfe. Dann, bald darauf, kam ich zur Gitarre und startete in einer Band. Ich wollte bekannter sein. Wir redeten einfach darüber, bekannter zu sein und kamen zu der Idee, eine Band zu gründen- und das war, wie alles begann.
Q: Hattest du Erfahrung darin, irgendein Instrument zu spielen?
M: Gar nicht. Ich habe nicht einmal viel Musik gehört.Q: Ach so. Und warum die Gitarre? Weil nun ist die Gitarre ja dein Leben.
[Fortsetzung folgt in Teil 2]
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 1 - BEGINN
Q: Bitte verrate mir deinen Namen.
M: Miyavi.
Q: Dein Beruf?
M: Ich bin Rockstar.
Q: So, was ist ein Rockstar?
M: Ein Lebensstil.
Q: Ok.. sei etwas genauer.
M: In weniger als 140 Zeichen? (lacht)
Q: (lacht ebenfalls) Wann hast du entschieden, Rockstar zu werden?
M: Als ich das erste Mal die Gitarre nahm. Als ich 15 war.
Q: Als du 15 warst? Das ist später, als ich erwartet hatte.
M: Davor war ich beim Fußball.
Q: Ah, ich verstehe. Also Moment, du warst zuerst beim Fußball...
M: Ja, ich wollte wie Ramos sein.
Q: Du wolltest also wie Ramos sein, und dann nahmst du die Gitarre.
M: Ja, ich hatte eine Verletzung und habe aufgehört.
Q: Oh wirklich, da war es dir also ernst mit Fußball.
M: Ja, es war mir ernst. Ich war in einem Profi-Team, Ich war auch in der Junior Jugend, und dann habe ich mich verletzt, gab auf, wurde kriminell, und dann nahm ich das erste Mal die Gitarre in die Hand.
Q: Warte, erzähl mir ein bisschen mehr darüber. Wie kam es dazu, dass du zur Gitarre kamst?
M: Schon immer seit ich ein Kind war, habe ich immer nur den Fußball herumgekickt, Tag für Tag. Ich wollte ein Profi werden. Ich bestand die Probetrainings für die Profis. Ich war in ‚Celeste Osaka‘, ein J-Liga Team. Im Amano Gebiet wurde es zu der Zeit ‚Yanmar Diesel‘ genannt. Jeden Tag fuhr ich mit dem überfüllten Zug. Ich wechselte die Kleidung nach der Schule im Zug, rannte zum Training, bis etwa 10 oder 11 Uhr in der Nacht, fuhr wieder heim mit dem überfüllten Zug, ging zurück zur Schule - das war mein Leben. Dann, plötzlich, verletzte ich mich.
Q: Wie? Was war passiert?
M: In einem Zusammenstoß während eines Spiels, ich brach mir mein Bein. Das führte zu einer 3-monatigen Pause. Ich dachte über eine Menge Dinge nach. In einem professionellen Team verändert sich vieles sehr schnell. Wenn der Trainer sich ändert, ändert sich das ganze Team. Ich fühlte mich, als würde ich nicht mehr dazugehören.
Q: Die 3-Monatige Pause war es also, was deine Träume zerschlug.
M: Ja, das war es. Und dann gab ich auf.
Q: Ok, du sagtest, du wurdest kriminell. Was war passiert?
M: Fußball war bis dahin ein so großer Teil meines Lebens, und plötzlich hatte ich nichts mehr zu tun. Ich begann Diebstähle, Kämpfe. Dann, bald darauf, kam ich zur Gitarre und startete in einer Band. Ich wollte bekannter sein. Wir redeten einfach darüber, bekannter zu sein und kamen zu der Idee, eine Band zu gründen- und das war, wie alles begann.
Q: Hattest du Erfahrung darin, irgendein Instrument zu spielen?
M: Gar nicht. Ich habe nicht einmal viel Musik gehört.Q: Ach so. Und warum die Gitarre? Weil nun ist die Gitarre ja dein Leben.
[Fortsetzung folgt in Teil 2]
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