BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen, fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben, keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
_______________________________________________________________________
FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 5 - Abfahrt nach Tokyo
Miyavi erzählt von seiner Exfreundin |
M: Ich hatte nicht viel Geld, also nahm ich den Nachtbus. Es gab keinen von Osaka aus, also ging ich zuerst nach Kyoto. Ich rief meine Mutter an und sagte ihr, dass ich gehe.
Q: Aus heiterem Himmel, an dem Tag.
M: Genau. Zuerst war sie überrascht. Aber sie wusste, dass ich eine Menge durchmachte, also sagte sie mir nur, ich solle gut auf mich Acht geben. Ich verließ Osaka, oder Kyoto, es dauerte 8 Stunden, um zur Tokyoter Station zu gelangen. Als ich da war, dachte ich darüber nach, was ich tun sollte. Es ist untypisch für mich, auf einer Reise zu sein um meine Sorgen zu vergessen. Ich entschied, eine Ex-Freundin vom Abschlussjahr der Junior Highschool zu treffen, mit der ich Schluss machen musste, weil ihre Eltern nach Tokyo versetzt worden waren. Es war noch früh und ich ging nach Hachiōji*. Ich hatte keine Bleibe, also dachte ich, wenn ich vielleicht Glück hatte...
Q: (lacht) Ich weiß, was du meinst.M: Also wartete ich darauf, dass sie aus der Schule kam. Wie viele Stunden waren das? (überlegt) Ich kam morgens an und wartete bis zum späten Nachmittag. Ich wartete und wartete an der Station. Mein Gefühl von Verlust und meine Vorfreude sie zu sehen gingen mir durch den Kopf. Und ich wartete und wartete, allein. Dann hörte ich „Habe ich dich warten lassen?“ Ich sah auf und sah sie- eine Ganguro. (beide lachen) Ich war wie „EH? WAS!?“ Was für ein Erwachen ist das? (beide lachen erneut)
Q: Ach ja, diese Zeit.**
M: Sie war eine „Yamanba Gal“ geworden.*** (beide lachen erneut) Sie sagte „Sorry, mein Freund kommt heute vorbei.“ Verdammt. (lacht)
Q: (lacht immernoch) Und dann?
M: Nach der Sache sagte ich nur „Ich bin froh, dich gesehen zu haben.“
Q: Und du sagtest Tschüss?
M: Ja, ich sagte Bye Bye. (winkt) Da gab es nichts weiter, was ich hätte tun können. (beide lachen wieder)
Q: Also standest du wieder allein da.
M: Also ging ich zurück zu dem was ich kannte, begann, zu verschiedenen Orten zu gehen. Und ich sah mir Stücke an, sodass ich zu Shows rein durfte, traf verschiedene Leute, wie in den Clubs. Bekam Anfragen zu Modeln, in verschiedenen Bands zu spielen.
Q: Aber wie ging es aus in der ersten Nacht, was tatest du da?
M: Ich schlief auf der Straße.
Q: Du schliefst auf der Straße. (lacht leise)
M: Ich hatte einige Zeit auf der Straße gelebt. Ich habe einige Zeit auf der Straße gelebt, als ich noch in Osaka war. Und ich kam am 29. Mai, vielleicht auch am 28. an, saisonal war dafür also alles in Ordnung. Ich traf eine Menge Leute, nach 2 Wochen dachte ich daran, zurück zu gehen. Ich meine, ich hatte meinen Job verlassen, meine Eltern- ich hatte es zu nichts gebracht. Hatte keine Kleider, Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie ich durchgekommen bin.
Q: (lacht) Aber irgendwie bist duzurecht gekommen.
M: Und an dem Tag, an dem ich plante zurückzugehen, hatte ich mein Handy ausgeschaltet. Ich hatte mein Ladegerät nicht mitgenommen, ich hatte es nur für ausgehende Anrufe. Aber ich erhielt einen Anruf durch einen Freund eines Freundes, welcher sagte, dass sie jammen wollten. Also auf meinem Rückweg.. wie versuchte ich zurückzukommen? Oh ja, mit dem Shinkansen. Für meine Generation gab es viele Wege, billig mit dem Shinkansen zu reisen. Da war noch etwas Zeit, bevor ich in den Zug musste. Also sagte ich „Wir jammen noch ein bisschen.“ Und wir spielten und dann wurde ich Teil dieser Band.
Q: Wie war der Name dieser Band?
M: „Due’le Quartz“.
Q: Hn?
M: „Due’le Quartz“, wie es hier steht (zeigt sein Tattoo auf der Hand).
Q: Ah, ok. Wie viele Mitglieder?M: 4 Mitglieder.
Q: Ah, so. Und du warst 17 zu der Zeit?
M: 19.
Q: 19 Jahre alt.
M: Nein, 17. Ich war 17. (nickt) (überlegt kurz) Um total ehrlich zu sein- Ich dachte, sie wären nicht so gut.
Q: Das ist, was du dachtest.
M: Wir jammten.. ich hatte Zweifel.
Q: Du dachtest wieder, es wäre nur mäßig. (lacht leicht)M: Aber zurückblickend auf die Zeit- ich muss selbst nur mäßig**** gewesen sein. Aber ich begann, sie als Personen sehr zu mögen. Sie waren 3,4,5 Jahre älter als ich, und ich dachte, es hat irgendwas damit zu tun, dass ich jemanden verloren hatte, dem ich wirklich vertrauen konnte. Es hat sich sehr behaglich angefühlt. Sie waren herzlich und ich fühlte mich willkommen. Und ich wollte bei ihnen sein. Das ist, wie es begann. Ich hatte nicht einmal meine Gitarre, weil ich nichts mitgenommen hatte. Ich borgte mir eine Gitarre und ich sagte ihnen, dass ich meinen Aufenthalt in Tokyo verlängern würde. Sie sagten, sie hätten einen Auftritt am nächsten Tag oder dem Tag darauf, also sagte ich, ich spiele diese Shows mit ihnen, wenn sie mir eine Gitarre borgen können. Ich borgte mir das ganze Equipment und wir spielten nahe der Meguro Station, an einem Ort, ‚Live Station‘ genannt. Ich spielte vorerst als ihr Supportgitarrist.
Q: Und was dann? War das die erste Show, die du jemals gespielt hast?
M: Nein, ich hatte meine eigenen Auftritte in Osaka gehabt.
Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
[Fortsetzung folgt in Teil 6]
*Stadt, zugehörig zum Kreis Tokyo
**Die Ganguros „starteten“ ihreTrendzeit ca. in den frühen bis mittigen 90ern, also genau zu der Zeit
*** Während die Ganguros auffallen durch gebräunte Haut und weiß geschminkte Lippen/Augen, sind die Yamanba/Yamamba noch einen Tick krasser an Schminke, Klamotten und Haare (z.B. nicht mehr blond sondern gelbe Haare) Durchaus schockierend, wenn man es nicht erwartet ;)
**** Mit ‚mäßig‘ bin ich auch nicht ganz zufrieden, aber das Wort lässt sich ein bisschen blöd übersetzen. Man könnte es am ehesten noch mit ‚lau‘ oder ‚lauwarm‘übersetzen (was dem Sinne, aber nicht der Formulierung in einem Satz entspräche), ‚oberflächlich‘ finde ich in dem Zusammenhang eher unpassend, zumindest wenn er andere beschreibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen