Miyavi gab "FREEWORLD" im Jahr 2011 ein sehr persönliches, längeres
Interview. Ein Teil davon ist auf dem FREEWORLD Youtube Account
anzusehen (mit engl. subs hier: http://youtu.be/0xsDK2-vYSc
), dann gab/gibt es immer mal wieder die restlichen Teile von Fans
gesubbt oder original hochgestellt, jedoch wird es immer mal wieder
gelöscht. Ich hab die Teile und werde sie nun für euch in deutsch
übersetzen :)
BITTE NICHT einfach irgendwo anders hochladen,
fragt vorher nach& gebt anschließend die Quelle an, es ist eine
Menge Arbeit und die persönliche Übersetzung von COMYV GERMANY. Ihr
wisst ja, Übersetzungen sind immer unterschiedlich, wir nutzen
vielleicht andere Formulierungen, aber der Inhalt wird gleich bleiben,
keine Angst. ;) Die Interview-Teile sind aufgeteilt nach den Teilungen
des Original Interviews (das ist themenmäßig sortiert).
Q = Fragesteller
M = Miyavi
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FREEWORLD INTERVIEW
Datum: 19. Dezember 2011
Teil 6 - Erste Show in Tokyo
...Q: Ah, ok. Du spieltest eine Show, und dann?
M:
Und dann (auf der Bühne) sagte ich: „Miyavi, ich bin Miyavi“. Ich hatte
nie in Tokyo gespielt und ich sagte, ich hatte in Osaka gespielt, aber
das war nur vor Mädchen die ich kannte und Leute, die ich traf. Also,
der Vorhang schloss sich. Ich kann mich noch erinnern, dass ich jemanden
aus dem Publikum hörte, der „Miyavi!“ rief.
Q: Obwohl es deine erste Show war?
M:
Ja, und es war nicht nur eine, da waren ein Paar Stimmen. Ich meine
nicht hundert, aber definitiv mehr als eine. Die meisten Stimmen riefen
die anderen Bandmitglieder, aber da waren auch welche, die riefen
„Miyavi“. Damit kann nicht ich gemeint sein, dachte ich. (beide lachen)
Es wäre blöd, wenn die mich mit jemand verwechseln würden. Jedenfalls,
es könnte sein, dass einige Leute die ich an verschiedenen Orten
getroffen hatte, selbst wenn sie mich zuvor nicht spielen gehört hatten,
mich nun bemerkt hatten und deshalb nach mir riefen. Aber das machte
mich wirklich glücklich. Als wenn sie mich annahmen, als wenn sie mich
akzeptierten oder willkommen hießen. Es brachte mich dazu, stärker zu
spielen.
Q: Dann war die Show vorbei und du spieltest weiter in der Band?
M: Ich ging einmal zurück. [Anmerkung: zu seiner Heimatstadt/Familie]
Q: Du gingst zurück.
M:
Ja, ich ging, um mein Zeug zu holen. Ich fragte nach einer Woche. Ich
ging und holte all die Lieder, die ich geschrieben hatte. Von da an,
sagte ich, ich trete der Band bei, wenn ich alle Lyrics und Lieder
schreiben darf. Weil musikalisch hatten wir unsere Differenzen. Als
Menschen mochte ich sie, aber ich wollte es auf meine Weise machen. Ich
sagte, wenn ich all die Lieder und Lyrics machen darf, würde ich in
ihrer Band sein und so wurde es entschieden. Also ging ich zurück nach
Osaka, ich meine Hyogo, zeichnete alle Lieder auf, die ich in Demotapes
hatte. Die ganze Woche arbeitete ich Tag und Nacht daran.
Q: Wie viele Lieder?
M: 15, 16 Lieder.
Q: Beeindruckend.
M:
Zurück zu dem Tag, es war eine 4-Track-Maschine, die ich nutzte. Ich
machte es selbst, vollendete es. Ich hatte noch kein Geld, aber dieses
Mal nahm ich den Shinkansen, um auf dem rechten Fuß zu beginnen. Ich
nahm 2 Boston-Taschen, einen Gitarrenkoffer und noch anderes mit, so
viel Zeug, dass ich drei Mal die Treppen hoch und runter musste um alles
allein zu tragen- ach und zwei Boxen. Ich hatte die ganze Zeit an der
Musik gearbeitet, ich dachte, wenn ich es schicke, würde es nicht
pünktlich in Tokyo sein. Und was sonst hatte ich?
Q: Das war also dein Umzug.
M:
Ja, genau. Und so zog ich aus, aber ich hatte zuvor nicht geschlafen,
und beim Tragen des ganzen Gepäcks.. Kaum dass ich hier [Anmerkung: er
meint Tokyo] war, bekam ich Fieber, 40°C, eine Woche lang... (beide
lachen)
Q: Du warst erstmal draußen.
M: Ja, wir cancelten die Gigs. (lacht)
Q: Aber schließlich wurdest du ein Profi. Wie hast du das geschafft? Wurdest du irgendwo entdeckt?
M:(schüttelt den Kopf) Nein, ich war ein Profi.
Q: Du warst zu der Zeit schon ein Profi?
M:
Nicht ein richtiger Profi, aber wir waren eine Indieband, wir hatten
Konzerte und auch eine CD draußen. Ich erinner mich nicht mehr, welche
Aufnahme es war.. aber selbst an diesem Punkt wuchs der Unterschied
zwischen meinen Idealen und der Realität mehr und mehr. Und natürlich
wollte ich Nummer 1 in der Welt sein. Solange ich spielte, wollte ich
Nummer 1 sein, in den Billboards [den US Charts], nicht den Oricon [den
Japan Charts]. Ich weiß nicht warum, aber das war, was ich wollte. Ich
bekam nicht, was ich wollte. Realisierte, dass wenn ich fortführen würde
was ich tat, würde ich nicht sein, wo ich hin wollte. Das war der
Konflikt in meinem Inneren. Umso größer der Unterschied zwischen dem was
du tust und dem was du tun willst ist, umso mehr leidest du offenbar.
Als wenn dein Geist und dein Körper separat voneinander wären. Was ich
sagte und was ich tat waren zwei verschiedene Dinge. Ich dachte, dass
ist nicht gut und ich entschied, es ist besser für mich, zu sterben.
Natürlich gab es Wendungen, die alles drehten und die so die Oberhand
gewannen. Ich fühlte mich schuldig mir gegenüber, schuldig gegenüber
anderen Leuten und das brachte mich dazu, zu entschieden, zu sterben.
Aber es ist nicht einfach zu sterben. Ich war 19 zu der Zeit.
Q: Du dachtest das, als du 19 warst?
M:
So für 2 Jahre. Was war los mit meiner Pubertät? Zu der Zeit nahm ich
all die Aufnahmen auf, schrieb Lyrics und Lieder, stellte die Tonhöhe
ein, um es in die aufgenommenen Daten zu kriegen. Ich schlief vor dem
Computer im Aufnahmestudio, wachte auf, aß, arbeitete weiter, aß,
schlief.. und ich bemerkte, dass die anderen Bandmitglieder es alles
leicht hinnahmen. Ich begann darüber nachzudenken, ob es einen Grund für
mich gab, weiterhin auf diese Weise zu leben. Aber dann wieder, da gab
es Momente, da war ich dankbar für bestimmte Leute, die Realität meiner
Umwelt und mehr als alles andere für die Kids, die uns unterstützten.
Ich meine nicht Millionen, aber eine bedeutsame Anzahl. Und ich konnte
mich nicht entscheiden. Ich war zerrissen und wurde immer depressiver
bis ich entschied, zu sterben. Aber dann konnte ich nicht. Ich konnte
nichts tun. Aber selbst wenn ich nichts tat, konnte ich meine Gedanken
nicht stoppen. So was konnte ich tun? Mein Boss von der Produktionsfirma
zu der Zeit, schlug vor, dass ich mir eine Pause nehmen und irgendwohin
gehen sollte. Er sagte „Es ist nicht gut für dich, momentan in der
Szene zu sein“, also ging ich nach Okinawa.
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